Einleitung
Ein Covered Call ETF, auch als BuyWrite oder Premium Income ETF bekannt, kombiniert eine Long-Position in Aktien – typischerweise einen Index – mit dem gleichzeitigen Verkauf von Call-Optionen auf diesen Index. Dies generiert zusätzliches Einkommen. Das Schreiben von Calls begrenzt effektiv das Aufwärtspotenzial des Anlegers.
Diese Strategien sind gut für die Altersvorsorge geeignet. Sie generieren hohe Erträge und reduzieren teilweise die Volatilität der zugrunde liegenden Aktienposition.
Struktur
Wie die folgende Grafik zeigt, ermöglichen Covered Call ETFs eine Long-Position in Aktien. Sie bieten zusätzliches Einkommen, aber mit begrenztem Aufwärtspotenzial.
Grafik 1: Indexrendite versus Rendite für Anleger in Covered Call ETFs

Quelle: ETF Stream
In diesem Beispiel erhöhen aus dem Geld liegende Call-Optionen mit einem Ausübungspreis von 3 % über dem aktuellen Indexniveau die Anlegerrenditen um 2 % durch die Einkommenskomponente. Würde der Index während der Laufzeit der Option um 3 % steigen, erzielten Anleger einen Gewinn von 5 % – 3 % Kursgewinn plus 2 % Einkommen.
Stiege der Index um 10 %, würde der Anleger nur 5 % erzielen – 3 % Kursgewinn plus 2 % Einkommen. Der Verkauf der Call-Option begrenzt den maximalen Gewinn auf 3 %. Fällt der Index um 10 %, verliert der Anleger dank der Einkommenskomponente nur 8 %. Bei einem Rückgang von 2 % des Index geht der Anleger leer aus.
Anbieter strukturieren Covered Call ETFs in der Regel so, dass sie monatliche Erträge erzielen. Sie verkaufen Optionen mit monatlicher Fälligkeit und passen sie bei Fälligkeit an das aktuelle Indexniveau an. Das regelmäßige Einkommen ist ein attraktives Merkmal für Anleger.
Anbieterlandschaft
Covered Call ETFs machen in Europa immer noch einen deutlich kleineren Markt aus als in den USA. Die Nachfrage zog jedoch Ende 2024 spürbar an. Die wichtigsten Anbieter sind Global X und JP Morgan Asset Management (JPMAM). BlackRock hat ebenfalls ein Angebot.
Die Anbieter unterscheiden sich in einigen Punkten. Dazu gehören die Replikationsmethode, die Ausübungspreise der Call-Optionen und ob die ETFs aktiv oder passiv gemanagt werden.
Bei der Replikation setzt Global X auf eine synthetische Methode, während die anderen physische Replikation nutzen.
Beim Ausübungspreis verkauft Global X Calls „at-the-money“. Dies begrenzt den Aufwärtstrend effektiv auf null. Jeder Kursgewinn des ETFs stammt aus nicht ausgeschüttetem Einkommen. JPMAM schreibt Call-Optionen einige Prozentpunkte aus dem Geld.
Im Stil wird die Covered Call Produktpalette von Global X passiv gemanagt – die Long-Aktienposition ist ein generischer Index. Die Produkte von JPMAM und BlackRock sind aktiv verwaltet. Bei JPMAM basiert das zugrunde liegende Anlageuniversum auf den Research-Erkenntnissen des Hauses, die Calls werden jedoch auf den nächstgelegenen Index geschrieben.
Für Anleger
Covered Call ETFs können Aktienexposure mit geringer Volatilität und einer soliden Einkommenskomponente bieten. Anleger müssen jedoch bedenken, welches Aufwärtspotenzial sie opfern. Es gibt auch Fragen dazu, ob die Popularität dieser Produkte die Call-Optionen künstlich verbilligt.
Wichtigste Erkenntnisse
Covered Call ETFs kombinieren eine Long-Position in Aktien mit dem gleichzeitigen Verkauf von Call-Optionen zur Generierung zusätzlicher Erträge. Das Schreiben von Calls begrenzt effektiv das Aufwärtspotenzial des Anlegers.
Diese Strategien sind gut für die Altersvorsorge geeignet. Sie generieren hohe Erträge und reduzieren teilweise die Volatilität der zugrunde liegenden Aktienposition.
Global X und JP Morgan sind die Hauptanbieter, aber BlackRock hat ebenfalls ein Angebot.

