Read this article in English?

It looks like your preferred language is English.
This article is available in English.

a building with writing on the side
Analysen

Ärgern Sie sich nicht mit der Fed an – es ist riskant

Die Märkte legen sich 2023 mit der Fed an

Verfasst von:

Veröffentlichungsdatum

Lesezeit

3 mins

Artikel teilen

Die jüngste US-Inflationszahl sollte bei allen Investoren, die dem Marktausblick für die nächsten 12 Monate noch optimistisch gegenüberstehen, Alarmglocken läuten lassen.

Der Spruch „Streite dich nicht mit der Fed" ist an der Wall Street zur Maxime geworden. Dennoch haben die Märkte genau das getan,bislang im Jahr 2023.

Seit Ende letzten Jahres prognostizieren die Märkte, dass die Fed ihren Zinserhöhungszyklus im März stoppen wird. Der Leitzins soll dann bei 5 % liegen. Im Dezember seien Zinssenkungen um 25 Basispunkte (bps) zu erwarten.

Dies widerspricht direkt den Signalen von Fed-Chef Jerome Powell und anderen Offiziellen. Diese hatten dem Markt weiterhin hawkishe Äußerungen mit auf den Weg gegeben.

Nach der jüngsten Sitzung des Offenmarktausschusses (FOMC) Anfang des Monats betonte Powell: Die Fed habe noch "einen langen Weg vor sich", um die Inflation auf ihr 2 %-Ziel zurückzuführen.

„Die Realität ist, dass wir auf die Daten reagieren werden", sagte Powell. „Wenn wir weiterhin starke Arbeitsmarktdaten oder höhere Inflationsberichte erhalten, müssen wir möglicherweise mehr tun und die Zinsen stärker anheben, als derzeit eingepreist ist."

Das Anlegen gegen die US-Zentralbank war in diesem Jahr bisher erfolgreich. Optimistische Investoren profitierten von einer Rallyebei risikoreichen Anlagen. Der bestperformende europäisch notierte ETF im Januar war beispielsweise der VanEck Crypto and Blockchain Innovators UCITS ETF (DAPP) mit einer Rendite von 64 %.

Daten, die diese Woche veröffentlicht wurden, zeigen jedoch, warum Investoren beim Ausblick auf die nächsten 12 Monate vorsichtig sein müssen. Am Mittwoch wurde bekannt, dass der US-Verbraucherpreisindex (CPI) im Januar gegenüber dem Vorjahr um 6,4 % gestiegen ist – über den Erwartungen von 6,2 %. Der US-Einzelhandelsumsatz sprang um 3 % an.

Diese beiden Datenpunkte stellen sicher, dass die Fed vorerst auf dem Gaspedal bleibt, da die US-Wirtschaft weiterhin stark läuft.

„Die Inflationszahl erinnert alle an die Schwierigkeiten, und es ist noch viel zu früh, um den Sieg zu verkünden", warnte Marcus Brookes, CIO bei Quilter Investors. „Für Investoren sind Geduld und Diversifikation gefragt, da die Reise wahrscheinlich nicht reibungslos verlaufen wird."

Die höher als erwartete Inflation hat bereits begonnen, die Stimmung zu beeinflussen. Die Renditen 10-jähriger US-Staatsanleihen erreichten den höchsten Stand seit dem 3. Januar. Die Chancen auf eine Zinssenkung am Jahresende sind praktisch verschwunden. Die Deutschen Bank prognostiziert nun einen Leitzins von 5,6 % – gegenüber 5,1 % zu Jahresbeginn.

Bruce Kasman, Chefvolkswirt und Leiter der globalen Wirtschafts research bei JP Morgan, betonte: „In diesem Umfeld gilt eine andere goldene Regel: Seien Sie vorsichtig im Umgang mit eingehenden Daten, wenn Sie unsicher sind, wie sich politische Maßnahmen auf die Wirtschaftstätigkeit und die Inflation auswirken."

Insgesamt müssen sich Anleger der Abwärtsrisiken bewusst sein. Dovishe Interpretationen von Powells Äußerungen haben zu Übermut geführt, der jedoch enttäuscht werden könnte, sobald sich der Ausblick in den kommenden Monaten klärt.

Verwandte Artikel

Wichtige ETF-Einblicke sind nur wenige Klicks entfernt

90 % unserer Leser:innen würden ETF Stream weiterempfehlen

Kostenloses Konto erstellen

Sie haben bereits ein Konto?Anmelden

In diesem Artikel vorgestellt

Logo for JP Morgan

ETFs

THEMENBEREICHE

VERWANDTE ARTIKEL