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Branchen-Updates

Anleger setzen auf ETFs des Konsumsektors – US-Arbeitsmarktdaten beflügeln

Ein ETF auf zyklische Konsumgüter sammelte innerhalb von zwei Wochen 667 Mio. US-Dollar neue Vermögenswerte ein.

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Zwei ETFs auf den Basiskonsumgütersektor und ein ETF auf zyklische Konsumgüter zählten in der Vorwoche zu den beliebtesten Anlageinstrumenten in Europa. Grund waren positive Arbeitsmarktdaten für Juli.

Angeführt wurde die Liste vomXtrackers MSCI USA Consumer Discretionary UCITS ETF (XUCD). Er sammelte in der Woche bis zum 6. August netto 417 Mio. US-Dollar ein. Dies meldeten die Datenanbieter von Ultumus. Bereits in der Vorwoche flossen dem ETF 250 Mio. US-Dollar zu.

Darüber hinaus verzeichnete der Xtrackers MSCI World Consumer Discretionary UCITS ETF (XDWC) in der vergangenen Woche Zuflüsse von 171 Mio. US-Dollar. Der iShares MSCI Europe Consumer Staples Sector UCITS ETF (ESIS) von BlackRock zog im genannten Zeitraum sogar 391 Mio. US-Dollar an.

Todd Rosenbluth, Leiter der ETF- und Investmentfonds-Analyse bei CFRA, erklärt die Entwicklung. Das Beschäftigungswachstum im Juli sei ein wahrscheinlicher Grund für das steigende Interesse der Anleger. Der Sektor profitiert von Arbeitnehmern mit verfügbarem Einkommen.

„Der Optimismus vor dem US-Arbeitsmarktbericht spielte eine Rolle“, so Rosenbluth. „Die Daten fielen besser als erwartet aus. Das stärkte das Vertrauen in die Konsumausgaben in den USA und weltweit.“

Vor der Veröffentlichung des US-Arbeitsmarktberichts am vergangenen Freitag reichten die Prognosen für die Schaffung neuer Stellen im Juli von 350.000 bis 1,6 Millionen. Der Konsens lag bei 870.000.

Tatsächlich stieg die Zahl der Beschäftigten in den USA im Juli um kräftige 943.000. Deutliche Zuwächse gab es im Gastgewerbe, im Bildungssektor sowie im professionellen Dienstleistungsbereich.

Zwar sind in den USA noch immer 8,7 Millionen Menschen arbeitslos. Diese Zahl ist jedoch seit April 2020 deutlich gesunken. Sie liegt 0,5 % unter dem Vormonat. Die Arbeitslosenquote betrug Anfang August 5,4 %.

Auf der anderen Seite des Atlantiks zeigte sich ein ähnliches Bild. Die britische Wirtschaftsprüfungsgesellschaft BDO meldete für Juli einen Anstieg ihres Beschäftigungsindex um fast 1,6 Punkte auf 106,1. Das ist der stärkste Zuwachs an Neueinstellungen in 2021.

Diese Zahlen sind positiv. Allerdings liegt die Arbeitslosigkeit in den USA noch immer 3 Millionen über dem Niveau vor der Pandemie. Zudem spiegeln die Daten vom Juli die wachsenden Sorgen über die Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus noch nicht wider.

Die Furcht vor neuen Einschränkungen hat bereits andere Sektoren belastet. Dazu gehören auch die ETFsInvesco Industrials S&P US Select Sector UCITS ETF (XLIS) und Xtrackers MSCI World Financials UCITS ETF (XDWF). Beide verzeichneten in der Vorwoche Abflüsse von 477 Mio. bzw. 264 Mio. US-Dollar.

Einerseits befürchten einigeneue Einschränkungen, die die Erholungsstimmung dämpfenund ohnehin strapazierte Lieferketten weiter unter Druck setzen.

Andererseits rücken die positiven Arbeitsmarktdaten vom Juli die US-Zinspolitik wieder in den Fokus.

Robert Alster, CIO bei Close Brothers Asset Management, erwartet, dass die US-Notenbank Fed abwarten wird. Sie will zunächst mehr Vertrauen in die Entwicklung der Arbeitsmarktdaten gewinnen, bevor sie handelt.

„Die Beschäftigungszahlen zeichnen weiterhin ein positives Bild des US-Arbeitsmarktes“, sagt Alster. „Aber die Fed wird die Details genau beobachten, bevor sie Entscheidungen trifft.“ Unternehmen hätten weiterhin Probleme bei der Rekrutierung. Die Stellenzuwächse seien begrenzt – entweder durch zu wenige Arbeitskräfte, falsche Qualifikationen oder falsche Gehälter.

„Jugendliche Arbeitskräfte machen derzeit einen überdurchschnittlich hohen Anteil des Arbeitsmarktes aus. Powells Dashboard zeigt eine ungleichmäßige Erholung bei Vielfalt und Inklusion.“

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