a blurry image of a city
Branchen-Updates

Anleger ziehen 1,1 Mrd. USD aus BlackRock Euro-Unternehmensanleihen-ETF ab – Zweite Corona-Welle trifft Europa

Risikoscheue Haltung bei Anlegern

Verfasst von:

Veröffentlichungsdatum

Lesezeit

2 mins

Artikel teilen

Anleger zogen über 1 Mrd. USD aus einem ETF auf europäische Unternehmensanleihen ab. Das geschah innerhalb einer Woche. Hintergrund sind steigende Infektionsraten des Coronavirus in Europa. Investoren setzen verstärkt auf risikoarme Anlagen.

Daten von Ultumus zeigen: Der iShares Core € Corp Bond UCITS ETF (IEAC) mit einem Volumen von 10,1 Mrd. EUR verzeichnete in der Woche bis zum 30. Oktober Abflüsse von 1,1 Mrd. USD. Dies war der höchste Wert aller in Europa gelisteten ETFs.

Die Corona-Fallzahlen in Europa steigen rasant. Die Anlegerstimmung hat sich in der vergangenen Woche deutlich verschlechtert. ETFs auf Unternehmens- und High-Yield-Anleihen dominierten die Liste der größten Abflüsse.

Neben dem IEAC verzeichnete der iShares € High Yield Corp Bond UCITS ETF (IHYG) mit 5,5 Mrd. EUR das zweitstärkste Abflussvolumen. Nettoemissionen beliefen sich auf 472 Mio. USD. Zudem zogen Anleger 224 Mio. USD aus dem iShares $ Corp Bond UCITS ETF (LQDE) mit 7,5 Mrd. USD ab.

Der iShares France Govt Bond UCITS ETF (IFRB) verzeichnete schließlich Abflüsse von 147 Mio. USD. Das verwaltete Vermögen (AUM) des ETFs reduziert sich damit auf 76 Mio. USD.

Die Abflüsse erfolgen, während sich Anleger auf steigende Volatilität und eine breite wirtschaftliche Verlangsamung in Europa einstellen. Grund dafür sind strengere Lockdown-Maßnahmen aufgrund der schnellen Ausbreitung des Coronavirus.

In der vergangenen Woche meldete Frankreich über 20.000 tägliche Corona-Fälle – ein neuer Rekord. In Spanien rief die Regierung den Notstand für Madrid aus, wo über 860.000 Fälle bestätigt wurden.

In Großbritannien kündigte Premierminister Boris Johnson einen nationalen Lockdown an. Deutschland verzeichnete den stärksten Infektionsanstieg seit April.

„Die zweite Welle von COVID-19-Fällen und strengere Lockdowns in vielen europäischen Ländern belasten die Anlegerstimmung“, kommentiert Christian Mueller-Glissmann, Head of Asset Allocation bei Goldman Sachs.

„Obwohl die makroökonomischen Daten bisher robust waren, schätzen unsere Ökonomen, dass sich die kurzfristigen Aussichten in Europa deutlich verschlechtert haben.“

Mueller-Glissmann fügte hinzu, dass positive Nachrichten zu Impfstoffen entscheidend sind, um risikoreiche Anlagen bis Jahresende zu unterstützen.

„Das gilt umso mehr, da neue Lockdowns die Anlegerstimmung zunehmend belasten“, sagte er.

In diesem Artikel vorgestellt

Logo for BlackRockLogo for Ultumus

THEMENBEREICHE

VERWANDTE ARTIKEL