Die Ansichten von BlackRock-CEO Larry Fink zu synthetischen ETFs sind seit Jahren gut dokumentiert. Ebenso die Kehrtwende des Vermögensverwalters bei dieser Struktur.
Nach der Übernahme von iShares von Barclays im Jahr 2009 kritisierte Fink die europäischen Rivalen Lyxor und SocGen für ihren Einsatz synthetischer ETFs, während er seinen Marktanteil auf dem Kontinent ausbaute.
Hauptkritikpunkt waren die Risiken der Swap-Anbieter. Diese gerieten nach der globalen Finanzkrise ins Visier. Viele der Banken, die Swaps bereitstellten, gaben auch ETFs heraus. Dies schuf einen erheblichen Interessenkonflikt.
Damals bot BlackRock ausschließlich physische ETFs an. Kritiker stellten die Motive hinter der Warnung des Vermögensriesen vor dieser Struktur in Frage.
Ein Jahrzehnt später vollzog BlackRock seine Kehrtwende. Im September 2020 stieg das Unternehmen mit dem iShares S&P 500 Swap UCITS ETF (I500) in den Markt für synthetische ETFs ein. Dieser verwaltet inzwischen 7,3 Milliarden US-Dollar.
Die Palette der Swap-basierten Fonds der Gruppe hat sich nunauf fünf ETFs erweitert, nachdem Anfang dieses Monats der iShares Russell 2000 Swap UCITS ETF (RU2K) und der iShares Nasdaq 100 Swap UCITS ETF (N100) auf den Markt kamen.
Dennoch lässt sich argumentieren, dass BlackRocks Warnung die Gesamtqualität der synthetischen Struktur verbesserte.
Im letzten Jahrzehnt haben europäische Emittenten viele dieser Probleme behoben. Sie führten robuste Besicherungsvereinbarungen und mehrere Banken für die Swap-Bereitstellung ein. Dies bietet eine Absicherung, falls eine ausfällt.
Brett Pybus, Leiter der iShares EMEA-Strategie bei BlackRock, sagte:„Wir sehen eine gestiegene Kundennachfrage nach Swap-basierten ETFs. Dies wird hauptsächlich durch Verbesserungen im Derivate-Ökosystem vorangetrieben, was unsere Sicht auf physische im Vergleich zu Swap-basierten ETFs für US-Aktienanlagen verändert hat. Dazu gehört die verstärkte Einführung von Multi-Swap-Kontrahenten-Modellen, die mittlerweile üblich sind und das Kontrahentenrisiko reduzieren. Unsere Produkte nutzen mehrere, unabhängige Swap-Kontrahenten, um wettbewerbsfähige Swap-Preise zu erzielen und gleichzeitig volle Transparenz der Collateral-Körbe zu gewährleisten.“
Die Nachfrage nach dieser Struktur ist seitdem stark gestiegen, insbesondere bei US-Aktien. Dort haben synthetische ETFs aufgrund ihrer steuerlichen und kostensparenden Fähigkeiten ihre physischen Pendants übertroffen.
Der Ersatzkorb des ETFs ist auf Aktien beschränkt, die keine Dividenden zahlen. Das bedeutet, dass keine Quellensteuer anfällt, was zu einer erheblichen Tracking-Differenz führt.
Dennoch müssen Anleger weiterhin die Kontrahentenrisiken der synthetischen Struktur beachten. Ebenso sollten sie die Entwicklung der Swap-Spreads im Auge behalten.
Schlusswort
Obwohl BlackRock sein Angebot an synthetischen ETFs schrittweise ausbaut, könnten die Anzeichen seiner früheren Skepsis sein aktuelles Marktangebot beeinflussen.
Die Gruppe liegt hinter wichtigen Anbietern wie Invesco zurück. Dessen 32 Milliarden US-Dollar schwerer Invesco S&P 500 UCITS ETF (SPXS) ist ein Marktführer in diesem Bereich.
BlackRocks Angebot beschränkt sich zudem auf US-Aktien, mit einem globalen Aktien-Swap-ETF. Dies lässt Raum für Expansion in andere Bereiche wie China und Indien, wo die Struktur zusätzliche Steuervorteile bietet.
BlackRock’s range is also limited to US equities, with one global equity swap-based ETF, leaving room to expand into other areas such as China and India where the structure offers additional tax benefits.



