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Meinung

Die Fintech-Lücke im Indexing schließen

Passives Investieren entwickelt sich rasant – die unterstützende Technologie muss mithalten.

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Das Wachstum von Indexing und passivem Investieren ist eine der meistdiskutierten Entwicklungen der letzten Dekade. Mit geschätzten 17 Billionen US-Dollar ist das Thema unübersehbar. Jährlich wächst es um 500 Milliarden US-Dollar. Bald wird es das aktive Investieren übertreffen.

Weniger diskutiert wird die Technologie und Infrastruktur, die diese Branche stützt. Deren Entwicklung ist für die Transformation essenziell. Heute dominieren wenige große Indexanbieter. Ihre Technologie basiert auf traditionellen Indexstrategien. Diese Systeme sind zweckmäßig. Doch sie können die Bedürfnisse nach Komplexität, Individualisierung und Skalierbarkeit nicht erfüllen. Diese Anforderungen entstehen durch die Transformation der Branche und deren Innovationen.

Das ist nachvollziehbar. Große, traditionelle Indexanbieter tragen enorme Verantwortung. Ihre Leitindizes sind ein Gesundheitsbarometer der Finanzmärkte. Sie sind Säulen der Börse. Billionen US-Dollar hängen von ihrer Performance ab. Die ganze Welt blickt auf sie.

Diese Verantwortung bedingt einen konservativen Ansatz. Der Fokus liegt auf der Erhaltung der Technologie, die ihre Leitindizes stützt. Ihre Ertragsströme konzentrieren sich ebenfalls auf diese Indizes. Daher fehlt der Anreiz, in neue Technologien zu investieren. Diese würden vergleichsweise geringe Erträge bringen. Zudem würden sie Ressourcen vom Kerngeschäft abziehen. Die Integration wäre zudem eine große Herausforderung.

Diese Diskrepanz aus der Welle des passiven Investierens und dessen Transformation schafft eine Chance. Sie adressiert die wachsende Lücke zwischen Nachfrage und Angebot an Fintech-Lösungen. Cloud Computing ermöglicht neue Ären in Geschwindigkeit, Skalierbarkeit und Kosteneffizienz. Investoren suchen innovative passive Lösungen, die diese Fähigkeiten nutzen. Die Trends sind klar, wie der TrackInsight Juli 2022 Bericht zeigt. ETF-Investoren bevorzugen zunehmend hochwertige Angebote, die ausgefeilte Fintech-Lösungen erfordern.

In meiner neuen Rolle spreche ich mit Schwergewichten aus Investmentbanking, Vermögensverwaltung und anderen Finanzinstituten. Wir diskutieren, wie wir die steigenden Kundenwünsche nach mehr Komplexität erfüllen können. Es überrascht nicht, dass sich die Gespräche um technologiegestützte Lösungen drehen.

Die Schließung der Fintech-Lücke leitet eine neue Ära des passiven Investierens und regelbasierter Lösungen ein. Als die Vorläufer des S&P 500 Anfang der 1920er Jahre mit 233 Aktien konzipiert wurden, erschien er wöchentlich. Kein Computer hatte die Rechenleistung für solche Aktienkörbe. Die Börse war schwer zugänglich und nur für wenige Anleger offen. Technologie hat die Branche transformiert. Sie ist heute das Rückgrat der Finanzmärkte. Sie ermöglicht allen die Teilnahme und entwickelt sich rasant.

Mit der jüngsten Entwicklung ist Innovationsbedarf essenziell geworden. Die breitere Anlegerbasis und der einfache Marktzugang schaffen eine Nachfrage nach Hyper-Individualisierung. Diese ist mit heutiger Technologie skalierbar und kosteneffizient umsetzbar. Zusätzliche Altsysteme waren dafür nicht ausgelegt. Ihnen fehlt die nötige Agilität und Flexibilität. Die Technologieentwicklung liefert erneut die Antworten.

Ein gutes Beispiel ist der Einsatz von Fintech in einem weiteren wichtigen Trend: ESG-Investitionen. Anleger suchen individuelle Lösungen, um ihre Werte auszudrücken und ihre Überzeugungen durch Anlagen zu unterstützen. Wir sehen viele individuelle Präferenzen. Die Notwendigkeit der Hyper-Individualisierung erfordert hochentwickelte Technologie. Diese muss heterogene Datenquellen verarbeiten. Sie muss flexibel auf die Überzeugungen der Kunden reagieren. Gleichzeitig muss sie skalierbar, schnell und kosteneffizient liefern.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich das passive Investieren rasant entwickelt. Es bietet Lösungen in einem immer breiteren Universum von Anlageklassen, Stilen und Themen. Was einst als aktives Investieren galt, ist heute durch regelbasierte Strategien verfügbar. Dies verwischt die Grenzen zwischen aktiv und passiv. Cloud Computing und Cloud-native Systeme sind die neuesten Game-Changer. Sie ermöglichen diese neuen Strategien. Der Einsatz von Cloud Computing im Indexing steht noch am Anfang. Es gibt viel Raum für Wachstum.

Die Entwicklung von Fintech wird weiterhin Chancen für die Transformation und Erweiterung des passiven Investierens schaffen. Ihr Einfluss war entscheidend für die Demokratisierung des Investierens. Dies zeigte sich erstmals mit der Einführung von ETFs im Jahr 1993. Anleger weltweit haben nun einfachen Zugang zu Anlagestrategien durch kostengünstige ETFs. Cloud Computing wird die nächste Innovationsphase im Indexing ermöglichen. Dies erfordert die Akzeptanz von Technologie und die Schließung der Fintech-Lücke im Markt. Es ist Zeit, Silicon Valley ins Indexing zu bringen.

Roby Muntoni ist Chief Commercial Officer bei MerQube.

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