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European ETF Flow Insights
Branchen-Updates

ETF-Flussdaten aus Europa: Anleger bevorzugen US-Aktien gegenüber Europa

Schwellenländer verkauften trotz schwachem Dollar

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Trotz einiger Gegenwinde und Volatilität an den Anleihe- und Aktienmärkten verzeichnete die europäische ETF-Branche im August solide Nettomittelzuflüsse von rund 25 Milliarden Euro. Diese Zuflüsse lagen jedoch unter dem gleitenden Zwölfmonatsdurchschnitt von 26,3 Milliarden Euro. Damit stiegen die gesamten verwalteten Vermögen in ETFs in diesem Jahr bisher auf 204,7 Milliarden Euro an.

Die Zuflüsse in der europäischen ETF-Branche wurden im August erneut von Aktien-ETFs (17,2 Mrd. €) getragen. Es folgten Anleihen-ETFs (5,6 Mrd. €), Geldmarkt-ETFs (1,8 Mrd. €), Rohstoff-ETFs (0,3 Mrd. €), Mischfonds-ETFs (0,1 Mrd. €) und alternative ETFs (0,1 Mrd. €).

Angesichts des allgemeinen Fondstrends in der europäischen ETF-Branche verwundert es nicht, dass Aktien USA mit 6,7 Mrd. € die umsatzstärkste Lipper-Weltklassifikation im August stellten, gefolgt von Aktien Global mit 5,4 Mrd. €. Für europäische Anleger scheinen diese beiden Klassifikationen bei ETF-Investitionen nach wie vor eine feste Größe zu sein.

Es überrascht nicht, dass Aktien USA erneut den Spitzenplatz unter den zehn umsatzstärksten Lipper-Klassifikationen einnehmen. Dies liegt am Status der USA als Kernmarkt, an der starken Erholung nach den Turbulenzen im April 2025 und an den positiven Ergebnissen der letzten Berichtssaison.

Flucht in Qualität

Ein Blick auf die unteren Ränge der Rangliste deutet darauf hin, dass europäische Anleger möglicherweise außerbörsliche Positionen verkaufen, um in Kernbestände wie Aktien USA, Aktien Global oder Aktien Europa umzuschichten. Mindestens acht der 20 Klassifikationen mit den höchsten Abflüssen können als taktische oder außerbörsliche Anlagen betrachtet werden.

Die kumulierten Abflüsse von rund 0,6 Milliarden Euro aus sieben Klassifikationen – darunter Aktien Schwellenländer Global Small & Mid Cap (–0,04 Mrd. €), Alternative Aktien Hebelprodukte (–0,04 Mrd. €), Aktien Schwellenländer Lateinamerika (–0,05 Mrd. €), Global Corporate Bonds in Lokalwährungen (–0,05 Mrd. €), Aktien China Small & Mid Cap (–0,1 Mrd. €), Aktien Türkei (–0,1 Mrd. €), Aktien Indien (–0,1 Mrd. €) und Rohstoffe Sonstige (–0,2 Mrd. €) – wurden durch Zuflüsse in Aktien Schwellenländer Global (1,0 Mrd. €) mehr als ausgeglichen.

Diese Abflüsse sind zu gering, um einen klaren Trend zu markieren. Sie deuten jedoch darauf hin, dass europäische Anleger ihre Portfolios optimieren, indem sie einige außerbörsliche Bestände reduzieren und in risikoreichere Kernanlagen eines diversifizierten Portfolios investieren.estände in einem diversifizierten Portfolio gelten.

Europäische Aktien verlieren an Dynamik

In den ersten beiden Quartalen 2025 kauften europäische Anleger vermehrt europäische Aktien, um ihre Portfolios auszubalancieren. Im August belegten Aktien Eurozone mit 0,9 Milliarden Euro den vierten Platz unter den Klassifikationen, während Aktien Europa mit 0,3 Milliarden Euro nur auf dem siebzehnten Platz lagen.

Die Zurückhaltung bei Small- und Mid-Caps zeigte sich ebenfalls: Aktien Europa Small & Mid Cap verzeichneten 0,02 Milliarden Euro Zuflüsse, Aktien Eurozone Small & Mid Cap nur 0,002 Milliarden Euro. Die Strömungen nach Europa entwickelten sich somit im August schwächer als in den Vormonaten.

Geldmärkte und Staatsanleihen im Fokus

Überraschend war der starke Zufluss in Geldmarkt USD (1,1 Mrd. €) auf den dritten Platz und Staatsanleihen USD (0,7 Mrd. €) auf den fünften Platz, trotz des anhaltenden US-Dollar-Schwächezugs gegenüber dem Euro.

Beide Klassifikationen übertrafen ihre Euro-denominierten Pendants. Geldmarkt EUR (0,7 Mrd. €) belegte den siebten Platz und sicherte sich damit einen Platz in der Rangliste der umsatzstärksten Lipper-Klassifikationen. Staatsanleihen EMU (0,4 Mrd. €) lagen auf dem zwölften Platz. Die umsatzstärkste Euro-denominierte Anleihenklassifikation war jedoch Unternehmensanleihen EUR kurzlaufend (0,5 Mrd. €), die den achten Platz der umsatzstärksten Klassifikationen für den Monat belegte.

Insgesamt lagen die kumulierten Abflüsse der zehn Peer-Groups mit den höchsten Nettoabflüssen im August (–1,3 Mrd. €) deutlich unter denen des Juli 2025 (–3,8 Mrd. €).

Detlef Glow ist Global Head of ETF Research bei LSEG Lipper.

Dieser Artikel dient ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar.

Die geäußerten Ansichten sind die Ansichten des Autors und nicht notwendigerweise die von LSEG Lipper oder LSEG.

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