Anleger haben in der vergangenen Woche Risiken gesucht. Sie investierten vermehrt in Papiere mit niedrigerer Bonität und längeren Laufzeiten. Dies deutet darauf hin, dass die Reaktionen der US-Notenbank (Fed) die Märkte beruhigt haben.
Daten von Ultumus zeigen: Drei der fünf Top-ETFs in Europa verzeichneten in der Woche bis zum 10. April die höchsten Abflüsse. Dabei handelte es sich um kurzlaufende Anleiheprodukte.
Der iShares € Corp Bond ex-Financials 1-5yr UCITS ETF EUR (IEX5), der iShares $ Treasury Bond 1-3yr UCITS ETF (IBTS) und der iShares € Corp Bond 1-5yr UCITS ETF EUR (IE15) verzeichneten Abflüsse von insgesamt 510 Millionen US-Dollar.
Zudem investierten Anleger,gestützt durch das Anleihekaufprogramm der Fed,im gleichen Zeitraum vermehrt in Unternehmensanleihen-ETFs.
Vier der zehn größten europäischen ETFs nach Zuflüssen waren Unternehmensanleihen-Produkte. Allein in den iShares $ Corp Bond UCITS ETF (LQDE) flossen 831 Millionen US-Dollar. Dies war der höchste Wert für alle ETFs in Europa.
Insgesamt flossen diesen vier ETFs 1,8 Milliarden US-Dollar zu. Dies signalisiert, dass Anleger sich weniger Sorgen umdie langfristigen Folgen des Coronavirusmachen, da die US-Notenbank die Märkte stützt.
Erstmals in ihrer Geschichtekauft die Fed Unternehmensanleihen im Rahmen potenziell unbegrenzter quantitativer Lockerungsmaßnahmen. Dies geschah nicht während der globalen Finanzkrise 2008.
In der vergangenen Woche kündigte die Notenbank weitere Stützungspläne für den Markt an. Sie erweiterte ihr Kaufprogramm auf Anleihen,die kürzlich zu Ramschanleihen („Junk Bonds“) herabgestuft wurden.
Hinesh Patel, Portfoliomanager bei Quilter Investors, fügt hinzu: „Es dauert, bis Zentralbank-Stimuli in der Realwirtschaft ankommen. Die US-Hilfen werden voraussichtlich noch einige Wochen brauchen, um ihre gewünschte Wirkung zu zeigen.“



