Mehrere ETFs gerieten diese Woche unter Druck. Geteilte Dokumente enthüllen, dass einige der größten Banken der Welt mutmaßlich „Kriminellen erlaubten, schmutziges Geld zu waschen“.
Die Berichte vom 21. September zeigen, dass zwischen 1999 und 2017 über 2.100 Verdachtsmeldungen (Suspicious Activity Reports, SARs) mit Transaktionen von über 2 Billionen US-Dollar vorlagen.
Die SARs stammen aus dem FinCEN (Financial Crimes Investigation Network) der USA. Diese Behörde bekämpft Geldwäsche.
Namen wie JP Morgan Chase, HSBC, Standard Chartered, Deutsche Bank und Bank of New York Mellon tauchten im Bericht auf.
Die Nachricht ließ die Aktienkurse der Banken fallen. HSBC verlor bis zu 6,8 %. Dies war der niedrigste Intraday-Stand seit 2009. Ein Schlusskurs auf diesem Niveau wäre der tiefste seit 1998, während der russischen Rubelkrise.
Zudem könnte die Bank auf eine chinesische Liste von Unternehmen gesetzt werden, die eine Bedrohung für die nationale Sicherheit darstellen.
JP Morgan-Aktien gaben diese Woche bisher 4,5 % ab. Deutsche Bank-Titel brachen um 10,1 % ein.
Die Folge: Diverse ETFs mit diesen Banken im Portfolio litten. Der Amundi ETF MSCI Europe Banks UCITS ETF (CB5) verzeichnete am 21. September einen Tagesverlust von 5,2 %. Grund war eine Gewichtung von 16,1 % auf HSBC.
Derweil fiel der Lyxor STOXX Europe 600 Banks UCITS ETF (BNK) mit einem Volumen von 248 Mio. Euro am selben Tag um 5,6 %. Seine Gewichtung betrug 14,7 % für HSBC und 3,4 % für Deutsche Bank.
Der Xtrackers MSCI USA Banks UCITS ETF (XUFB) mit 31,6 % Gewichtung auf JP Morgan verbuchte einen Rückgang von 3,5 %.
Richard Hunter, Markets Head bei Interactive Investor, meint: „Banken stehen generell unter Druck. Angesichts historisch niedriger Zinsen ist der Ausblick trüb. Investoren meiden Titel mit Problemen und suchen offensichtlichere Chancen.“
„Die Marktmeinung, die Aktien zu verkaufen, besteht schon länger. Nach diesen Berichten wird sie sich wohl verfestigen.“
Wie könnte ein ETF-Kaufprogramm der EZB aussehen?
Weg von Banken-ETFs: Die Gewichtung von HSBC im FTSE 100 von 4 % zog zahlreiche ETFs mit sich. Sie fielen am 21. September um 3,5 %. Darunter waren der iShares Core FTSE 100 UCITS ETF (ISF) und der HSBC FTSE 100 UCITS ETF (HUKX). Beide bieten mit 0,07 % die günstigste Indexabbildung in Europa.


