Das Europäische Parlament hat für die Aufnahme von Gas und Atomkraft in die EU-Taxonomie für nachhaltige Aktivitäten gestimmt. Dies ebnet den Weg für verstärkte Investitionen in diese Bereiche zur Erreichung von Klimazielen.
Das Thema wurde in den letzten Monaten intensiv heftig debattiert und offenbarte tiefe Gräben zwischen den Ländern beim Klimaschutz. Die neue Regelung bedeutet, dass Gas und Atomkraft ab 2023 in die Taxonomie aufgenommen werden.
Auch die Auswirkungen wegfallender russischer Gaslieferungen hatten einen tiefgreifenden Einfluss auf die Entscheidung. Viele Länder änderten ihre Meinung zur Aufnahme.
Deutschland, das die Aufnahme ablehnte, erwog im Februar, Österreich und Luxemburg zu folgen und Klage einzureichen vor dem Europäischen Gerichtshof.
Asset Manager hoffen, dass die Entscheidung zu mehr Investitionen in ETFs wie den Sprott Uranium Miners UCITS ETF (URNM) und den Global X Uranium UCITS ETF (URNU) führt, die beide Anfang des Jahres notiert wurden.
Fonds-Kämpfe: Global X Uranium UCITS gegen Sprott Uranium Miners UCITS
Derzeit sind beide ETFs gemäß der Sustainable Finance and Disclosure Regulation (SFDR) nur als Artikel 6 klassifiziert. Es ist noch unklar, ob sich dies nach der Abstimmung ändert.
John Ciampaglia, CEO von Sprott Asset Management, sagte: „Wir glauben, dass Kernenergie aufgrund ihres geringen CO2-Fußabdrucks und ihrer zuverlässigen Grundlaststromproduktion Teil der Lösung sein wird. Institutionelle Investoren in Europa warteten am Spielfeldrand auf die Genehmigung.
„Wir erwarten, dass diese Entscheidung den Weg für größere Investitionen in Kernenergie, Uran und Uran-Bergbauunternehmen ebnen wird.“
Er fügte hinzu, dass erhebliche Fortschritte erforderlich seien, um die Dekarbonisierungsziele des Pariser Abkommens zur Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1,5 °C bis 2 °C zu erreichen. Ein Übergang zu erneuerbaren Energiequellen werde kaum etwas bewirken.
„Im Gegensatz dazu hat die Atomkraft das Potenzial, eine wirkungsvolle Veränderung zu bewirken, die die Nadel deutlich bewegen kann. Da die Atomkraft eine attraktive Lösung darstellt, hat sich die Stimmung in den letzten Jahren deutlich positiv gewendet“, sagte er.
Umweltanwälte haben dennoch ihre Absicht signalisiert, die Europäische Kommission vor Gericht zu bringen, da die angenommene Taxonomie nicht mit dem Pariser Abkommen übereinstimme.
Laurence Tubiana, CEO der European Climate Foundation, sagte: „Mit Gas in der Taxonomie hat die Europäische Union ihre Chance verpasst, einen Goldstandard für nachhaltige Finanzen zu setzen. Stattdessen hat sie einen gefährlichen Präzedenzfall geschaffen. Politik und Partikularinteressen haben über die Wissenschaft gesiegt.
„Die EU-Taxonomie bleibt nun hinter ihrem eigenen ursprünglichen Ziel zurück, nämlich Greenwashing im Finanzsystem zu verhindern. Investoren, Unternehmen und Verbraucher werden nun anderswo nach der wissenschaftlich fundierten Klarheit und Glaubwürdigkeit suchen, die sie benötigen.“
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