Europäische Aktien-ETFs feiern ein bemerkenswertes Comeback. Nach über einem Jahrzehnt im Schatten treiben fiskal- und geldpolitische Unterstützung sowie eine Abkehr von US-Titeln wegen Handelskonflikten die Nachfrage an.
Allein im Februar verzeichneten Europa- und Eurozone-Aktien-ETFs Zuflüsse von zusammen 5,6 Mrd. €. Das übertrifft den Wert vom Januar mit 2,6 Mrd. € deutlich.
Der Amundi Stoxx Europe 600 UCITS ETF (MEUDN) sammelte laut Trackinsight-Daten in diesem Jahr bereits 1,2 Mrd. € ein.
Auch DAX-ETFs verbuchen sehr starke Zuflüsse. Der Xtrackers DAX UCITS ETF (DBXD) zog 708 Mio. € an. Der iShares Core DAX UCITS ETF (DAXEX) verzeichnete im gleichen Zeitraum 574 Mio. €.
Diese Zuflüsse folgen auf radikale geld- und fiskalpolitische Weichenstellungen. Die EU sichert 800 Mrd. € für ihren „Aufrüstungsplan“ zu. Der Bundestag beschloss zusätzliche Ausgaben für Infrastruktur und Dekarbonisierungsprojekte.
Diese öffentlichen Ausgabenversprechen fallen mit einer weiteren Leitzinsanhebung um 0,25 Prozentpunkte durch die Europäische Zentralbank (EZB) zum 12. März zusammen.
Die Gewinne Europas werden durch Korrekturen bei hohen Bewertungen von US-Aktien und geopolitische Unsicherheiten weiter beflügelt.
Der FTSE Developed Europe ex UK Index lieferte laut dem Quartalsbericht „Asset Allocation Insights“ von FTSE Russell die beste relative Performance gegenüber den USA seit 2001.
Investoren ziehen sich gleichzeitig aus US-Aktien zurück, nachdem diese Ende 2024 ihren Höchststand erreicht hatten. Eine aktuelle Umfrage der Bank of America zeigt eine Stimmungswende bei Fondsmanagern: Von 27 % Übergewichtung auf 13 % Untergewichtung.
Zudem verzeichneten US-Aktien die ersten dreimonatigen Verluste seit Oktober 2023, so der „Asset Allocation Insights“ Bericht von FTSE Russell.





