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Analysen

Europäischer Markt für Direct Indexing: ESG-Trend befeuert Wachstum

Experten sehen den Markt als nächstes Schlachtfeld für den Generationenwechsel beim Vermögen.

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Direct Indexing ist bisher vor allem aus den USA bekannt. Doch der Sektor baut seine Präsenz in Europa aus. Der Fokus liegt dabei auf ESG-Kriterien.

Nachhaltiges Investieren ist in Europa nicht mehr wegzudenken. Rund 50% der ETF-Zuflüsse in Europa flossen im vergangenen Jahr in ESG-Strategien, so Invesco-Daten.

Die Nachfrage nach ESG-Produkten steigt weiter. Kritiker argumentieren, dass Direct Indexing Anleger anspricht, die breite Ausschlusskriterien vieler ETFs ablehnen.

Das Thema erreichte im vergangenen Oktober die breite Öffentlichkeit. Prinz Harry und Meghan Markle wurden "Impact Partner" des Ethical Direct-Indexing Investment Managers Ethic.„Impact Partner“Ziel ist es, jüngere Anleger für nachhaltige Investments zu begeistern. Cerulli Associates prognostiziert für Direct Indexing ein jährliches Wachstum von über 12% in den nächsten fünf Jahren. Vermögensverwalter-Giganten haben dies registriert.

Im Juni letzten Jahres erreichte die Branche einen Höhepunkt bei Fusionen und Übernahmen. Vanguard kaufte erstmals in seiner Geschichte die Direct Indexing Plattform Just Invest. Diese Übernahmewelle begann bereits früher. Goldman Sachs, Morgan Stanley, BlackRock und JP Morgan erwarben ebenfalls Unternehmen im Bereich Direct Indexing. Nur wenige unabhängige Firmen sind noch übrig.

Direct Indexing ermöglicht Anlegern individuelle Aktienportfolios. Dies erlaubt die Steueroptimierung und zunehmend die Integration von ESG-Werten. Tom O’Shea von Cerulli Associates sieht die Übernahmen im Hinblick auf den "Great Wealth Transfer" von 24 Billionen US-Dollar. Junge, sozialbewusste Anleger werden die Nachfrage in den nächsten Jahrzehnten prägen.

„Unsere Daten zeigen: Jüngere Anleger legen großen Wert auf ESG-Themen. Die Unternehmen blicken auf den Generationenwechsel beim Vermögen und wollen Lösungen anbieten, die auf individuelle ESG-Anliegen zugeschnitten sind“, sagt O’Shea.

Direkt nach Europa

Der US-Markt für Direct Indexing ist weiter entwickelt. Große US-Emittenten, die Direct Indexing Firmen übernommen haben, könnten nun nach Europa blicken. Dort sind ESG-Märkte stärker ausgeprägt. Sie könnten dort ihre maßgeschneiderten Produkte einführen.

„Europa ist uns in der institutionellen ESG-Akzeptanz weit voraus. Das wird sich schneller auf die Anlegerebene übertragen“, erklärt O’Shea.

„Dies wird die Nachfrage in vielen europäischen Ländern antreiben. Verbraucher reagieren sensibler auf ESG-Bedürfnisse als in den USA. Es wird ein fruchtbares Entwicklungsfeld sein. Die USA hinken hier hinterher, aber jüngere Menschen treiben die Nachfrage“, fügt er hinzu.

Ein maßgeschneiderter Ansatz

Während ESG-ETFs beliebter werden, sucht der europäische Passivmarkt nach neuen Wegen, Vermögen zu generieren. Außerhalb der Kategorien Artikel 8 oder 9 gemäß der Sustainable Finance Disclosure Regulation (SFDR) fehlen oft Innovationen.

Diese Artikel verlangen, dass Fonds ESG-Merkmale fördern. Oft nutzen ETFs jedoch einfache Negativlisten, um Unternehmen aus kontroversen Branchen wie Waffen und Tabak auszuschließen.

David Jervis von C8 Technologies sieht im individuellen Ansatz von Direct Indexing eine ideale Ergänzung für den ESG-Markt. Vermögensverwalter geraten sonst bei Greenwashing-Vorwürfen und schlechten Aktienauswahlen unter Druck.

„Es ist, als würde man seine Speisekarte nach seinen Werten gestalten“, sagt Jervis. „Man hat Schlagzeilen über ETFs gesehen, die sich ESG nannten und falsche Aktien enthielten. Nun sagen Kunden: ‚Wir definieren ESG, wie wir wollen, und bauen etwas, das wirklich zu unseren Prinzipien passt‘.“

Jeff Brown von Parametric (Teil von Morgan Stanley) stimmt zu. Direct Indexing bedient Anleger, die ihre Werte direkter umsetzen wollen. Der Markt für verantwortungsbewusstes Investieren treibt seit fünf Jahren die Nachfrage an.

„In den letzten fünf Jahren hat die Debatte über verantwortungsvolles Investieren an Fahrt gewonnen“, erklärt Brown. „Die nächste Generation übt weiterhin Druck auf Unternehmensvorstände und Pensionsfonds aus, um sicherzustellen, dass sie wissen, worin sie investieren.“

Obwohl Direct Indexing eine Lösung für Anleger ist, die ihren ESG-Ansatz individualisieren möchten, ist die Technologie für Privatanleger noch nicht weit verbreitet. Aktuell ist es eher ein Werkzeug für vermögende Anleger, besonders in den USA.

Jervis schließt: „Die heutige Individualisierung hat die kleinsten Privatanleger noch nicht erreicht. Wenn man sich die übernommenen Plattformen ansieht, handelt es sich um Managed Accounts. Dafür ist ein bestimmtes Vermögen erforderlich; unter 400.000 US-Dollar Vermögen erhalten Sie keinen Managed Account.“

Dieser Artikel erschien zuerst in ETF Insider, dem monatlichen ETF-Magazin von ETF Stream für professionelle Anleger in Europa. Um die vollständige Ausgabe zu erhalten,klicken Sie hier.

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