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Fünf Fondsmanager nennen Bereiche für Innovationen bei Renten-ETFs

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Der Markt für Renten-ETFs steckt in Europa noch in den Kinderschuhen. Anleger fordern neue Wege, um die Anlageklasse zu diversifizieren.

Breit aufgestellte ETFs dominieren den Markt. Sie bieten Zugang zu Tausenden von Wertpapieren. Doch Anleger benötigen oft spezifischere Engagements.

Laut Tabula entfallen auf die größten 30 ETFs nur etwas mehr als 50 % des 239-Milliarden-Dollar-Marktes. Das Segment ist reif für Veränderungen.

Im Vorfeld des Webinars von ETF Stream„Innovationen bei Renten-ETFs: Neue Ideen in einem wachsenden Markt“fragten wir fünf Fondsmanager nach Bereichen, in denen sie weitere Innovationen wünschen. Der Markt birgt erhebliches Wachstumspotenzial für die nächsten fünf Jahre.

Wayne Nutland(Bild links), Head of Managed Index Solutions bei Premier Miton Investors,

Mehr Granularität bei Anleihen-ETFs wäre wünschenswert. Allerdings sind die Spreads bei Anleihen-ETFs oft höher als bei Aktien-ETFs. Dies kann das Argument für eine feinere Aufteilung schwächen. Potenzielle Renditeunterschiede könnten durch Transaktionskosten aufgezehrt werden. in the bond ETF space would be welcome, however, spreads are often wider for bond ETFs than equity ETFs and this can undermine the case for more granular exposures, i.e. if a potential return difference is offset by transaction costs.

Das ist natürlich eine Henne-Ei-Frage. Neue Produkte müssen jedoch von engen Spreads profitieren, damit Anleger sie nutzen können.

Für viele Anleger ist das Währungshedging bei Anleihen wichtig, besonders bei Anleihen in verschiedenen Währungen. Wenn die Gesamtkostenquote (TER) für währungsgesicherte Anteilsklassen höher ist, erscheinen die Absicherungskosten in einigen Fällen recht hoch.

Matt Brennan(Bild Mitte rechts), Head of Passive Portfolios bei AJ Bell,

Staatsanleihen-ETFs werden bereits nach Laufzeitsegmenten aufgeteilt.

Diese Möglichkeit auch für Kredit-ETFs zu schaffen, wäre ein grosser Schritt. Es würde Anleger davon überzeugen, dass ETFs eine Alternative zu aktiven Managern darstellen. Die Kreditlaufzeit ist oft der wichtigste Renditetreiber, besonders bei niedrigen Zinsen.

So können Portfoliomanager ihre Rentenallokation zu deutlich günstigeren Kosten aktiv steuern.

Zudem glauben wir, dass zusätzliche Funktionen bei Renten-ETFs, wie Liquiditäts- oder Qualitätsfilter, die Sorge der Anleger mindern würden, dass Anleihen-ETFsauf die am höchsten verschuldeten Unternehmenund Länder ausgerichtet sind.

Iain Barnes(Bild Mitte links), Head of Portfolio Management bei Netwealth,

Wir erwartenmehr Innovationen bei preiswerten, währungsgesicherten Anteilsklassen bestehender Kern-ETFs.

Wir sehen auch noch viele Möglichkeiten bei der Entwicklung von fundamentalen Indizes, die Renten-ETFs abbilden könnten.

Raymond Backreedy(Bild rechts), CIO bei Sparrows Capital,

Es gibt mehrere Bereiche, in denen wir Innovationen bei Renten-ETFs sehen möchten.

Produktseitig benötigen wir mehr Renten-ETFs über das gesamte Kredit- und Laufzeitspektrum. Dazu gehören kurz-, mittel- und langlaufende Staatsanleihen, währungsgesichert in Sterling, sowie kurz- und mittelfristige Unternehmensanleihen-ETFs mit Investment-Grade-Rating, ebenfalls währungsgesichert in Sterling.

ETF Insight: High Yield weist den Weg für Innovationen bei Renten-ETFs

Aus nachhaltiger Anlegersichtwären ESG-bewertete Staats- und Unternehmensanleihen, sowohl währungsgesichert als auch ungesichert, eine interessante Entwicklung.

Abschliessend wünschen wir uns auf der Handelsseite mehr Notierungen und den Handel von Renten-ETFs in verschiedenen Währungslinien an den Börsen.

Weixu Yan(Bild Mitte), Head of ETF Research bei Close Brothers Asset Management,

Rentenindizes folgen traditionell den Aktienindizes. Die Gewichtung der Bestandteile basiert auf der Marktkapitalisierung.

Bei Anleihen bedeutet dies jedoch,dass das Unternehmen mit den höchsten Schulden die stärkste Gewichtung erhält. Ein ETF bildet somit die Schulden des Unternehmens mit den höchsten Verbindlichkeiten ab.

Bei Aktien kann man argumentieren, dass eine höhere Marktkapitalisierung auf ein besseres Unternehmen hindeutet. Bei festverzinslichen Wertpapieren gilt das möglicherweise nicht – ein Unternehmen mit den höchsten Schulden muss nicht zwangsläufig gut dastehen.

Innovativ wären hier gut durchdachte, anlegerfreundliche Rentenindizes. Denkbar wäre ein ETF mit einer begrenzten Laufzeit, ähnlich den meisten Anleihen.

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