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High-Yield-ETFs verzeichnen starke Zuflüsse – Bankenkrise beruhigt sich

Fast 600 Mio. US-Dollar flossen in der Vorwoche in zwei High-Yield-ETFs von BlackRock.

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High-Yield-ETFs verzeichneten in der vergangenen Woche erhebliche Zuflüsse. Die Sorgen vor einer Ansteckung im Bankensektor lassen nach, während die Fundamentaldaten für diese Anlageklasse stark bleiben.

Angeführt wurde die Entwicklung vom iShares € High Yield Corp Bond UCITS ETF (IHYG). Er verzeichnete Zuflüsse von 354 Mio. US-Dollar in der Woche bis zum 6. April. Darauf folgte der iShares $ High Yield Corp Bond UCITS ETF (SHYU) mit Zuflüssen von 239 Mio. US-Dollar. Dies geht aus Daten von ETFLogic hervor.

Die beiden ETFs verzeichneten bislang positive Renditen. IHYG legte um 2,9 % zu, SHYU um 2,8 %.

David Crall, CIO bei Nomura Corporate Research and Asset Management, erklärt, dass sich Investoren wieder auf die attraktive Gesamtrendite von High Yield konzentrieren. Hinzu kommen robuste Cashflows und ein Mangel an neuen Schuldenangeboten.

„Wir bleiben wachsam gegenüber Anzeichen einer Wiederbelebung von Bankenproblemen. Zudem prüfen wir weiterhin die Auswirkungen strafferer Kreditbedingungen auf das Wirtschaftswachstum. Wir glauben jedoch, dass die Rendite des High-Yield-Marktes von 8,5 % zum Monatsende März einen überzeugenden Einstiegspunkt für Anleger bietet“, so Crall.

Die Auswirkungen der Bankenkrise auf High-Yield-Schulden zeigen sich in den Spreads über US-Staatsanleihen. Im Vormonat weiteten sich diese bis zum 24. März um 100 Basispunkte (bps) aus. Anschließend fielen sie auf 460 bps zurück, 66 bps unter dem Höchststand vom März.

Christian Nolting, Global CIO bei der Deutschen Bank, bestätigt, dass die Fundamentaldaten der Anlageklasse stark blieben. Sie dürften jedoch im Jahresverlauf schwächer werden.

„Die Fundamentaldaten im High-Yield-Bereich dürften trotz erwarteter Verschlechterungen im Jahresverlauf stark bleiben. Das Emissionsvolumen wird voraussichtlich niedriger als der Fünfjahresdurchschnitt ausfallen, wenn auch höher als im Vorjahr.

„Dennoch ist es unwahrscheinlich, dass die Ausfallraten auf dem niedrigen Niveau des Vorjahres verharren. Sie dürften sich ihren langfristigen Durchschnittswerten annähern. Dies sollte die Erholungspotenziale bei den Spreads teilweise ausgleichen.“

Dies geschieht vor dem Hintergrund, dass Anleger eine mögliche Pause oder gar eine Umkehr des Zinserhöhungszyklus durch die Federal Reserve noch in diesem Jahr erwarten.

Die Zuflüsse fielen mit starken Aktienmärkten zusammen. Anleger preisen Zinssenkungen der Fed noch in 2023 ein, obwohl deren Vorsitzender Jerome Powell dies anderslautend erklärt hat.

Jüngste Arbeitsmarktdaten aus den USA blieben in der vergangenen Woche niedrig. Die Arbeitslosenquote sank von 3,6 % auf 3,5 %. Dies macht Zinssenkungen der Fed in diesem Jahr unwahrscheinlicher, da die Inflation hartnäckig bleibt.

Dennoch gibt es Anzeichen für eine Abschwächung des Arbeitsmarktes. Stellenangebote und Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung entwickelten sich deutlich schwächer als erwartet. Das durchschnittliche Lohnwachstum verlangsamte sich im März auf 4,2 %, verglichen mit 5,5 % im Vorjahr.

Rupert Thompson, Chefökonom bei Kingswood, meint, die Daten trügen zur verwirrenden Gemengelage für Anleger bei.

„Der Markt preist derzeit eine 70%ige Wahrscheinlichkeit für eine weitere Zinserhöhung um 0,25 % durch die US-Notenbank Anfang Mai ein, gefolgt von Zinssenkungen im späteren Jahresverlauf.“

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