Der europäische Finanzsektor und Banken-ETFs verzeichneten in der vergangenen Woche hohe Zuflüsse. Banken erzielten starke Ergebnisse im ersten Quartal. Investoren setzen weiterhin auf die Value-Erholung.
Laut Daten von Ultumus verzeichneten der iShares MSCI Europe Financials Sector UCITS ETF (ESIF) und der iShares EURO STOXX Banks 30-15 UCITS ETF (EXX1) Zuflüsse von 578 Mio. bzw. 464 Mio. US-Dollar. Dies waren die zweit- und dritthöchsten Zuflüsse aller in Europa notierten ETFs in der Woche bis zum 30. April.
Grund dafür war eine positive Berichtssaison der europäischen Banken im ersten Quartal. Die Deutsche Bank sorgte für Schlagzeilen. Die Bank erzielte ihr bestes Quartal seit sieben Jahren.
Seit seiner Ernennung zum CEO im Jahr 2018 scheint Christian Sewings Umbau des Unternehmens erfolgreich. Die operative Tätigkeit und das Image wurden reformiert. Insbesondere der Investmentbanking-Bereich verzeichnete einen Sprung der Quartalsgewinne um 134 % im Jahresvergleich. Dies trieb den Aktienkurs auf ein Dreijahreshoch.
Auch die Santander Bank verzeichnete Erfolge im ersten Quartal. Sie erzielte Rekordumsätze aus ihrem US-Geschäft. Die BNP Paribas steigerte die Finanzierungen für Kunden aus Krediten, Anleihen und Aktien um 21 %.
Chris Beauchamp, Chefmarktanalyst UK und Leiter der Marktanalyse bei IG, sagte:„Die Ergebnisse des ersten Quartals waren insgesamt recht gut. Das scheint den Optimismus für den Sektor wiederbelebt zu haben.
„Zudem sind die Archegos-Nachrichten bekannt. Das beseitigt Bedenken bezüglich möglicher Verluste.“
Neben positiven Daten von europäischen Banken profitierten ESIF und EXX1 von der Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB). Die EZB beließ die Zinsen bis zur nächsten wichtigen Sitzung im Juni stabil.
Dies und das Anleihekaufprogramm der EZB sollen die Erholung stützen. Kritiker warnen vor steigender Inflation, die Prognosen übertreffen könnte.
Ein solches Szenario ist für Wachstumsaktien ungünstig. Für zyklische Aktienwerte wie Finanzdienstleister und Banken vertieft dieser Kurs der EZB jedoch die Rotation hin zu Value-Aktien. Davon profitierten sie in diesem Jahr bereits.




