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Je mehr man über ein Unternehmen weiß, desto schlechter läuft der Aktienhandel

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Je besser Sie ein Unternehmen kennen, desto schlechter handeln Sie mit dessen Aktien. Und je mehr Sie handeln, desto ärmer werden Sie. Das zeigt eine neue Studie mit weitreichenden Folgen für passive Geldanlagen.

Der gesunde Menschenverstand sagt: Kaufen Sie keine Aktien, wenn Sie nichts über das Unternehmen wissen. Aktienmärkte sind wettbewerbsintensiv. Erfahrene und kenntnisreiche Händler sollten besser abschneiden als unwissende Anfänger.

Passives Investieren überlässt man am besten Leuten mit wenig Zeit oder ohne besonderes Wissen.

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Häufiger Handel verkürzt Anlagehorizonte und verschlechtert die Ergebnisse. Quelle: Ellapulli Vasudevan

Diese gängige Annahme ist jedoch falsch – das Gegenteil trifft eher zu, so die Studie mit dem Titel „Vertrautheit fördert kurzfristiges Denken“.

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Die Studie analysierte 20 Jahre lang (1995-2014) die Handelskonten privater Anleger in Finnland. Sie untersuchte, welche Aktien Privatanleger handelten und zu welchen Preisen. Die Daten stammen aus dem finnischen Aktienregister.

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Niemand kann den Markt timen. Quelle: Ellapulli Vasudevan

Man ging davon aus, dass sich Wissen über die Zeit verstärkt. Anleger lernten mehr über Unternehmen, deren Aktien sie länger hielten und häufiger handelten.

Anschließend berechnete man den Erfolg der Anleger pro Trade – und ob dieser Erfolg mit zunehmendem Handelsvolumen stieg.

Die Studie ergab: Überlegenes Wissen über eine Aktie bot keinen erkennbaren Handelsvorteil. Im Gegenteil: Häufiger Handel führte zu immer schlechteren Ergebnissen.

Anleger mit einer kurzfristigen Denkweise waren die Ursache für die schlechteren Ergebnisse. Je mehr sie sich als kenntnisreich einschätzten, desto wohler fühlten sie sich beim häufigen Handel. Dieser kurzfristige Fokus war nicht förderlich für erfolgreiche Anlagen.

„Anleger werden kurzfristig orientiert, wenn sie mit dem Handel einer Aktie vertrauter werden… Vertrautheit geht mit kurzfristigem Anlegerdenken einher“, schlussfolgert die Studie.

Noch vernichtender: Die Studie fand keine Beweise für Handelsgeschick. Zumindest nicht in der finnischen Stichprobe.

„Es gibt keine klaren Belege dafür, dass Anleger lernen, den Markt zu timen und geschickt mit Aktien zu handeln.“

Die Studie reiht sich ein in eine wachsende Zahl von Forschungsarbeiten, die zeigen, dass Handel Anleger insgesamt ärmer macht. Sie untermauert die Erkenntnis, dass Anleger mit passiven, marktbreiten Indexfonds – wie z.B. Total-Market-ETFs – besser bedient sind, da diese den Handel gänzlich vermeiden.

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