Jim Leaviss, Manager des M&G Global Macro Bond-Fonds, einem der größten aktiven Anleihenfonds Europas, sieht Vorteile von ETFs beim Zugang zu illiquideren Marktsegmenten.
Auf dem Event „Big Call: Fixed Income“ von ETF Stream erklärte Leaviss(im Bild)
Er nannte den US-High-Yield-Markt als Beispiel. Ein Investment von 10 Mio. US-Dollar im breiten Markt könne den ganzen Tag dauern, während im ETF-Markt täglich über 250 Mio. US-Dollar in dieser Anlageklasse gehandelt werden könnten.
Ein Problem für den Anleihenmanager bei US-High-Yield-ETFs sei jedoch ihre Tendenz, im breiten Markt deutlich hinterherzuhinken. Wegen Liquiditätsbeschränkungen kauften diese Produkte nur die größten Namen im Markt, erläuterte er.
„Ich würde gerne ETFs in diesem Markt nutzen“, fuhr Leaviss fort. „ETFs erhalten jedoch keinen Zugang zu Neuemissionen, die eine Quelle für massives Alpha darstellen. Zudem haben sie Liquiditätsbeschränkungen.“
„Daher performen diese Produkte systemisch schlechter als unsere eigenen Strategien im High-Yield-Bereich. Wir prüfen weiterhin High-Yield-ETFs, aber die Produkte bieten keinen Zugang zu den Segmenten, in die wir investieren möchten.“
Darüber hinaus argumentierte Leaviss, dass er den Anleihenmarkt auch über andere Instrumente wie den Futures-Markt und CDS-Indizes erschließen könne.
Liquiditätsfragen bei Anleihen
„Wir haben uns ETFs angesehen, nutzen sie aber aus den genannten Gründen nicht. Wenn Anleger über die notwendigen Fähigkeiten und Kenntnisse zur Marktanalyse verfügen, dann sind ETFs sinnvoll.
„Es gibt nur wenige aktive Manager, die nicht auch passive Anlagen in ihren persönlichen Portfolios halten; ich selbst tue das.
„Insgesamt waren ETFs gut für die Branche, gut für Anleger und haben die Kosten im gesamten Markt gesenkt.“


