BetaShares hat einen neuen ETF aufgelegt. Er bildet den australischen Technologiesektor ab.
Der Fonds heißt BetaShares S&P/ASX Australian Technology ETF. Er investiert in 46 australische Tech-Unternehmen. Bekannte Namen wie Afterpay, Carsales.com, REA Group, WiseTech Global und Xero sind dabei. Die Gewichtung erfolgt nach Marktkapitalisierung. BetaShares verlangt eine jährliche Gebühr von 0,48%.
Der zugrundeliegende Index entwickelte sich stark. In den letzten sechs Jahren erzielte er eine Jahresrendite von 17,4%. Der ASX 200 kam im selben Zeitraum auf 9,0% pro Jahr.
Doch was denken ETF-Käufer und Experten? Wir haben einige um ihre Meinung gebeten.
Chris Brycki, CEO von Stockspot
Es ist immer verlockend, auf aktuelle Trends zu setzen. Rückschaufehler lässt uns glauben, die jüngste Vergangenheit wiederhole sich. Doch das tut sie selten.
Tech-Aktien sind derzeit das heißeste Thema an der ASX. Das zeigt der starke Kursanstieg von Unternehmen wie AfterPay, Xero und Appen. Statt auf den aktuellen Hype zu setzen, empfehlen wir unseren Kunden, zur Risikominimierung breit gestreute, kostengünstige ETFs zu kaufen. Diese enthalten auch Tech-Aktien, aber aus verschiedenen Sektoren.
Breit gefächerte ETFs haben den Vorteil, dass erfolgreiche Technologieunternehmen dort automatisch an Gewicht gewinnen. Sie profitieren also vom Tech-Wachstum. Gleichzeitig streuen Sie Ihr Risiko über andere Wirtschaftszweige.
David Lane, Director bei Pitcher Partners
Wäre der ETF schon vor einem Jahr verfügbar gewesen, hätten Anleger ihr Investment um über 50% steigern können. Das ist fast das Doppelte des breiteren ASX.
Viele Unternehmen in diesem Markt sind nach traditionellen Kennzahlen sehr teuer. Die Aktienkurse können stark schwanken. Die Dynamik war zuletzt positiv und die Performance exzellent.
Ändert sich die Marktstimmung jedoch, könnte der Wert des ETFs stark fallen. WiseTech Global verlor in der Vorwoche fast 35%. Grund war eine gesenkte Prognose wegen möglicher Auswirkungen des Coronavirus. Das ist ein Kernrisiko bei Investitionen in diesem Sektor. Wenn Unternehmen auf 'perfekte' Erwartungenpreise aufweisen, kann jede geänderte Prognose den Kurs stark beeinflussen.
Dieser ETF kann zwar ein Portfolio 'super aufladen'. Das Risikoprofil ist jedoch nichts für schwache Nerven.
James Gerrard, Director, FinancialAdvisor.com.au
Es bestehen Währungsrisiken. Zudem gibt es Konzentrationsrisiken. Denn die meisten Unternehmen in aktuellen Tech-ETFs stammen aus den USA.
Dennoch ist der Tech-ETF von BetaShares eine hervorragende Möglichkeit für australische ETF-Anleger. Sie können damit in australische Technologieunternehmen investieren.
Das ist auch gut für den australischen Technologie-Sektor. Er dürfte dadurch mehr Aufmerksamkeit und Handelsunterstützung von Investoren erfahren.
Patrick Garrett, CEO von Six Park
Der Technologiesektor hat sein eigenes Risiko-Ertrags-Profil und eine entsprechende Volatilität. Anleger sollten verstehen, wie er in ihre gesamte Portfolio-Konstruktion passt.
Die Eignung und Attraktivität dieses neuen ETFs hängt davon ab, wie stark ein Anleger auf den Technologiesektor setzen möchte. Dies im Vergleich zum Halten eines breiteren Aktien-ETFs mit deutlicher Tech-Exposure im Index.




