Pläne für Europas ersten ETF auf Cat-Bonds (Katastrophenanleihen) sind auf Eis gelegt. Grund sind langsame Mittelzuflüsse in den USA und ein verschärftes regulatorisches Umfeld.
Brookmont Capital Management konzentriert sich nun auf den Ausbau des US-gelisteten Fonds. Eine Europa-Emission wird später geprüft, sagt CIO Ethan Powell.
„Wir fokussieren uns vorerst auf die USA. Erst wenn wir dort die Gewinnschwelle erreichen, blicken wir ins Ausland“, erklärt Powell.
Im April berichtete ETF Stream, dass Brookmont eine europäische Version seines US-gelisteten Cat-Bond-ETF plante. Die White-Label-Plattform HANetf sollte das Projekt unterstützen.eine europäische Version seines wegweisenden US-gelisteten Cat-Bond-ETF plante und HANetf für die Umsetzung engagiert hatte.
Cat-Bonds sind versicherungsbasierte Wertpapiere. Versicherer geben sie aus, um Risiken aus Naturkatastrophen zu übertragen. Sie bieten Renditen im niedrigen zweistelligen Bereich. Anleger können jedoch Kapital verlieren, wenn vordefinierte Auslöser eintreten.
Da die Wertentwicklung von Naturereignissen abhängt, weisen Cat-Bonds eine geringe Korrelation zu anderen Anlageklassen auf.
Zum $12 Mio. schweren US-ETF sagt Powell, es gebe „enormes Interesse“ von Institutionen. Dieses habe sich jedoch mangels ausreichender Größe noch nicht in substanziellen Zuflüssen niedergeschlagen, so Powell gegenüber ETF Stream.
„Diese Hürde müssen wir überwinden, bevor wir neue Produkte auflegen“, betont er.
„Das regulatorische Umfeld in Europa ist zudem sehr unterschiedlich. In den USA sind Aufsichtsbehörden nach Fondslancierung sehr zurückhaltend mit Rücknahmen.“
Die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) hat im Juni die Europäische Kommission beraten, Cat-Bonds vom UCITS-Regime auszuschließen. Damit steht die Möglichkeit, Cat-Bonds in UCITS-Fonds zu integrieren, auf dem Prüfstand.
Obwohl ein Cat-Bond-ETF noch nicht auf dem europäischen Markt ist, verwalteten traditionelle Cat-Bond-UCITS-Fonds im April rund 14 Mrd. Dollar. Dies zeigen Zahlen von Artemis.bm. Amundi und Franklin Templeton gehören zu den Anbietern.
Laut ESMA sind Cat-Bonds „strukturierter als traditionelle übertragbare Wertpapiere und ähneln eher Versicherungsprodukten“. Sie könnten besser in einen alternativen Investmentrahmen passen.
Ein Problem für die Regulierungsbehörde: Die Liquidität von Anleihen, die an eine bestimmte Katastrophe gekoppelt sind, sinkt nach deren Eintreten oft. Nicht betroffene Anleihen müssten dann verkauft werden, um Rückgaben zu bedienen.
Auch wurde die Frage aufgeworfen, ob Kleinanleger Zugang zu dieser Anlageklasse erhalten sollten. Sie neigen eher zu Verkäufen in ungünstigen Momenten, was Verluste in Abwärtsphasen verschärfen kann.
Die Europäische Kommission muss dem Rat der ESMA nicht folgen. Akzeptiert sie jedoch die Empfehlung, könnte es für Europa nie zu einem Cat-Bond-ETF kommen.




