S&P Dow Jones Indices (SPDJI) hat eine neue Indexkonzeptreihe zum Klimawandel gestartet. Dies geschieht als Reaktion auf die Einführung neuer Standards der Europäischen Union zum Klimawandel.
Der S&P Eurozone Paris-Aligned Climate Index wurde entwickelt, um dem „Final Report on Climate Benchmarks and Benchmarks’ ESG Disclosures“ der EU Technical Expert Group vom September 2019 zu entsprechen.
Der Bericht der EU-Kommission stimmte der Veröffentlichung zweier Arten von Klimabenchmarks zu: dem EU Climate Transition Benchmark (CTB) und dem EU Paris-Aligned Benchmark (PAB).
Obwohl detaillierte Regeln für die Benchmarks noch nicht veröffentlicht sind, hat SPDJI seinen Ansatz auf den EU-Abschlussbericht vom vergangenen September gestützt.
Die Hauptziele der EU-Benchmarks sind:
Vergleichbarkeit der Klimabenchmarkmethoden bei gleichzeitiger Flexibilität für die Indexanbieter bei der Methodengestaltung.
Bereitstellung geeigneter Anlageinstrumente, die auf die Anlagestrategie der Investoren abgestimmt sind.
Erhöhung der Transparenz über die Auswirkungen von Investitionen, insbesondere im Hinblick auf Klimawandel und Energiewende.
Abschreckung von Greenwashing.
Das Indexkonzept zielt darauf ab, Kunden wirkungsvolle Lösungen für den Klimawandel anzubieten. Es reduziert zudem die Risiken für Investoren im Übergang zu einer CO2-armen Wirtschaft.
Für das Indexkonzept nutzt SPDJI Trucost-Datensätze. Damit werden verschiedene Klimaziele erreicht, wie zum Beispiel:
Übergewichtung von Unternehmen, die besser an einem 1,5°C-Szenario ausgerichtet sind. Dies basiert auf Transition Pathway Methodologies, wie von der Science Based Targets Initiative (SBTi) bestätigt, um eine organische Dekarbonisierung des Index zu fördern.
Jährliche Reduzierung des CO2-Fußabdrucks des Index um 7%, um Überschreitungen zu vermeiden.
Übergewichtung von Unternehmen mit starken Umweltrichtlinien.
Reduzierung der Investitionen in Unternehmen mit fossilen Brennstoffreserven, die Risiken von „Stranded Assets“ bergen könnten.
Übergewichtung von Unternehmen mit wissenschaftsbasierten Zielen (Science-Based Targets) und Erfüllung spezifischer Kriterien zur Vermeidung von Greenwashing.
Einbeziehung von Scope-3-CO2-Emissionen, sowohl Upstream als auch Downstream. Dies zeigt einen umfassenderen Überblick über den CO2-Fußabdruck eines Unternehmens weltweit.
Der Index erschließt auch Klimachancen. Dies geschieht durch Übergewichtung von Unternehmen mit höherer Exposition gegenüber grünen Sektoren wie erneuerbaren Energien.
ETF Insight: Nehmen ETF- und Indexanbieter ESG ernst?
Ben Leale-Green, Analyst für Research & Design von ESG-Indizes bei SPDJI und Mitautor des Berichts, kommentierte: „Wenn wir weiter in die Zukunft blicken, könnten die Folgen dramatischer sein, wenn wir die Erderwärmung nicht auf 2°C begrenzen oder zumindest die CO2-Neutralität erreichen.“
„Innerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft besteht Konsens über die Notwendigkeit einer globalen Dekarbonisierung. Dies wird durch wissenschaftliche Forschung gestützt und hat diese neuen EU-Regulierungsvorschläge inspiriert.“
„Das Indexkonzept wurde nicht nur unter Berücksichtigung der Regulierung entwickelt, sondern auch, um die Risiken und Chancen des Klimawandels abzudecken, wie von der Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TCFD) dargelegt. Gleichzeitig erfüllt es die vorgeschlagene Regulierung der TEG.“
SPDJI ist nicht der erste Indexanbieter, der als Reaktion auf diese neuen EU-Regeln Indizes einführt. Im vergangenen November kündigte MSCI an, zwei provisorische Klimaindexreihen gestartet zu haben.MSCI kündigte die Einführung von zwei provisorischen Klimaindizes an.Klimaindizes.


