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Starker Anstieg sanktionierter Aktien als Weckruf für ETF-Liquidität

„Kontaminierte“ ETFs bergen Reputationsrisiken für Emittenten

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Der starke Anstieg sanktionierter Unternehmen seit Kriegsbeginn in der Ukraine ist ein „majorer Weckruf“ für ETFs weltweit.

Laut dem Six Sanctioned Securities Monitoring Service (SSMS) stieg die Zahl sanktionierter Unternehmen seit Kriegsbeginn im Februar letzten Jahres um 262% von 24.000 auf 89.000. Dies birgt Risiken für Bewertung und Liquidität von „kontaminierten“ ETF-Produkten.

SSMS schätzt, dass 7% aller ETFs sanktionierte Unternehmen enthalten. Davon stammen 30% aus Russland, 30% aus den USA und 26% aus China.

Fast die Hälfte (47%) der ETFs sind in China domiziliert. Weitere 28% haben ihren Sitz in den USA und 13% in Irland.

Assetmanager und Indexanbieter müssen ihre ETFs auf sanktionierte Wertpapiere prüfen. Dies geschieht zur Einhaltung der Verpflichtungen gegenüber dem Office of Foreign Assets Control (OFAC).

Jedoch führen Ausmaß und Geschwindigkeit der Sanktionen zu wachsender Sorge. SSMS warnt, dass einige Firmen überrascht werden könnten. Dies birgt Reputationsrisiken für alle Beteiligten.

Oliver Bodmer, Senior Product Manager Financial Information bei SIX, sagt: „Dies ist ein großer Weckruf für das ETF-Universum. Sanktionen gegen Russland und China lassen nicht nach. Die Zahl der ETFs mit Sanktionen oder kontaminierten Wertpapieren steigt weiter.“

„In diesem sich schnell ändernden Sanktionsumfeld benötigen Firmen, die ETFs auflegen und vertreiben, Transparenz. So stellen sie die Einhaltung der OFAC-Vorgaben für bestehende Fonds sicher. Zudem verhindern sie die Aufnahme kontaminierter Wertpapiere in neue Produkte.“

Er fügt hinzu, dass Vermögenswerte eher in „andere Anlagen mit besserer Performance, die keine betroffenen Wertpapiere enthalten“, fließen würden.

Nach der russischen Invasion der Ukraine setzten Assetmanager ihre russischen Aktien-ETFs aus und schlossen sie späterrussische Aktien-ETFsnach einer Welle westlicher Wirtschaftssanktionen.

MSCI entfernte russische Wertpapiere aus seinen Indizes. Die Kennzeichnung des Marktes erfolgte als„uninvestierbar“.

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