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Trumps Handelskrieg macht „Befreiungstag“ zum Ausverkauf

Erwartung erhöhter Volatilität, da Anleger sichere Häfen suchen

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Die weltweiten Börsenrückgänge nach Donald Trumps weitreichenden Zollmaßnahmen sind eine klare Absage von Anlegern weltweit an die unkluge Entscheidung des US-Präsidenten, einen schädlichen Handelskrieg im Rahmen seiner „Make America Great Again“-Agenda zu führen.

Trumps sogenannter „Befreiungstag“ wurde zu einem Ausverkauf. Er vernichtete in nur zwei Handelssitzungen 5,4 Billionen Dollar an Marktwert von börsennotierten Unternehmen an der Wall Street. Dies ist der schärfste Einbruch seit der COVID-19-Pandemie 2020. Rund 6,7 Billionen Dollar wurden weltweit von den Aktienmärkten gestrichen. Am Freitag setzten sich rege Verkäufe an den asiatischen und europäischen Aktienmärkten fort.

Der Ausverkauf war schmerzhaft, ohne bisher extreme Niveaus zu erreichen, die outright Panik signalisieren. Händler rechneten jedoch zu Beginn der neuen Handelswoche mit weiterer Schwäche. Die Aktienmärkte in China und Hongkong waren am Freitag geschlossen. Sie dürften am Montag nachziehen, nachdem Peking mit zusätzlichen Zöllen von 34 % auf alle aus den USA importierten Waren reagiert hatte.

ETF-Flüsse werden wertvolle zeitnahe Einblicke in die Portfolioanpassungen von Anlegern geben. Diese sehen sich nun großer Unsicherheit über das Ausmaß der Schäden für Handelsströme und Wirtschaftstätigkeit gegenüber. Die Ursache sind Trumps Zölle und mögliche Gegenmaßnahmen amerikanischer Handelspartner.

Handelsexperten waren entsetzt über die groben Schätzungen des Weißen Hauses. Diese dienten zur Festlegung drastischer Zölle auf einige der ärmsten Länder der Welt.

Die lächerliche Absurdität von Zöllen auf die unbewohnten Heard- und McDonald-Inseln in der Antarktis inspirierte zu einer Welle surrealerPinguin-Memesin sozialen Medien.

Viele Anleger klammern sich an die Hoffnung. Sie hoffen, dass Trumps Entscheidung, den effektiven US-Zollsatz auf das höchste Niveau seit über einem Jahrhundert anzuheben, ein Verhandlungsinstrument ist. Ziel seien günstige Zugeständnisse.

Bhanu Baweja, Chef-Anlagestratege bei der UBS, rät von der Hoffnung ab, dass Trumps Zölle nicht lange Bestand haben.

„Die Hoffnung auf sofortige Zollsenkungen wird auch durch die hohe Wahrscheinlichkeit von Vergeltungsmaßnahmen US-amerikanischer Handelspartner erschwert. Hinzu kommt die Schwierigkeit, Nicht-Zollhemmnisse [wie z.B.] Inlandssteuern, Währungskurse und andere Regulierungen zu senken“, sagte Baweja.

Das Risiko besteht nun darin, dass Anleger die Auswirkungen eines der schlimmsten politischen Fehler eines US-Präsidenten unterschätzen könnten.

Trump verspricht in seiner gewohnt übertriebenen Art, dass für die amerikanische Wirtschaft und den Aktienmarkt goldene Zeiten bevorstehen.

Vor Donald Trumps Paukenschlag war der Konsens unter Wall-Street-Strategen, dass der US-Aktienmarkt auch 2025 einen weiteren Jahresgewinn verzeichnen würde.

Diese optimistischen Prognosen werden nun schwerer zu erreichen sein. Der S&P 500 liegt seit Jahresbeginn 13,7 % im Minus.

Sowohl die 'Magnificent Seven', eine Gruppe US-amerikanischer Technologiewerte, als auch der Russell 2000, ein Index für US-Small-Caps, sind mit Rückgängen von über 20 % im bisherigen Jahresverlauf 2025 in den Bärenmarkt gerutscht.

Auch die Aktien von Investmentmanagern und Banken mit großen Vermögensverwaltungssparten leiden. Die Aktie von BlackRock ist in diesem Jahr bisher um 19,8 % gefallen. Die State Street Bank, Eigentümer des drittgrößten ETF-Anbieters der Welt, verlor bisher 22,3 % in 2025, während die Aktien von Invesco um 26,7 % nachgaben.

US-Treasury-Bond-Futures deuten nun auf Zinssenkungen von mehr als 100 Basispunkten bis Ende des Jahres hin. Dies lässt darauf schließen, dass Anleger eine schädliche Rezession in den USA und der globalen Wirtschaft befürchten.

Die Chefin des IWF, Kristalina Georgiewa, appellierte an die USA und ihre Handelspartner, „konstruktiv zusammenzuarbeiten, um Handelsspannungen zu lösen und Unsicherheit zu reduzieren“.

Angesichts von Trumps Neigung, bei Herausforderungen nachzulegen, scheint dies eine sehr geringe Hoffnung zu sein. Anleger müssen sich daher auf weitere Volatilität einstellen.

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