Amundi sortiert seit der Übernahme von Lyxor sein ETF-Angebot.Im vergangenen Jahrblieb eine riesige Produktpalette mit vielen Duplikaten und Überschneidungen.
Trotz der Bereinigung von über 300 ETFs in 18 Monaten gibt es weiterhin vier Produkte, die den MSCI World Index abbilden. Die meisten verwalten Milliarden Euro an Vermögen.
Vor diesem Hintergrundanalysiert ETF Streamdie wesentlichen Unterschiede und erklärt, warum es vier gibt.
Die ETFs unterscheiden sich erheblich in ihrer Gesamtkostenquote (TER), ihrem Domizil und ihrer Replikationsmethode. Anleger können wählen, welcher ETF am besten passt.
Der älteste globale Aktien-ETF von Amundi, WLD, wurde in einer französischen SICAV (Société d'investissement à Capital Variable) aufgelegt. Er ist mittlerweile der größte globale Aktien-ETF des Anbieters.
CW8 ist der zweite ursprüngliche ETF der Gruppe. Er hat seinen Sitz in Luxemburg und ist acht Basispunkte teurer. Laut Amundi können Anleger einen ETF basierend auf der einfachen Handhabung oder anderen Bedürfnissen auswählen.
Der von Lyxor übernommene ETF AHYQwurdeim April dieses Jahres in einen neu aufgelegten Subfonds integriert.
Dieser ETF bietet klare Vorteile. Er ist fast halb so teuer wie CW8.
Ein weiterer Vorteil: Er ist für den französischen Aktionssparplan (PEA) zugelassen. Dies ist vergleichbar mit einem ISA in Großbritannien und steuereffizient für französische Anleger.
Anleger, die ihre Anlagen länger als fünf Jahre im PEA halten, zahlen keine Kapitalertragssteuer. Auch die Erträge sind steuerfrei.
Alle drei ETFs nutzen die synthetische Replikation. Die Gesamtkosten sind oft höher. US-Aktien in den Swap-Körben sind jedoch keine Ertragsquellen und unterliegen daher keiner Quellensteuer.
Der globale Aktien-ETF mit den größten Unterschieden im Amundi-Angebot ist die jüngste Ergänzung: MWOE.
Der ETF hat seinen Sitz in Irland. Sein Vorteil ist die Steuerentlastung gemäß dem US-irischen Steuerabkommen. Dies führt zu einem niedrigen Quellensteuersatz von 15% auf US-Dividendenerträge. Die TER beträgt 0,12%, also mehr als dreimal günstiger als bei CW8.
Das ist besonders vorteilhaft für Anleger, die keine synthetische Replikation wünschen – eine Folge der globalen Finanzkrise (GFC) von 2008.
Im vergangenen Jahrhat Amundi sein Angebot auf Irlandausgedehnt, basierend auf dem vorteilhaften Steuerabkommen.
Ein Amundi-Sprecher kommentierte die globale MSCI-Abdeckung: „Wir hatten schon immer Duplikate in unserem ETF-Angebot, um die unterschiedlichen Bedürfnisse unserer Kunden zu erfüllen.
„Zwei ETFs, die denselben Index abbilden, können dennoch differenzierte Merkmale aufweisen, wie Domizil, Replikationstechnik oder Fondsvolumen und Liquidität.“
Amundi versucht, mit seinem Angebot an globalen Aktien-ETFs allen Anlegern gerecht zu werden. Andere Anbieter verfolgen einen stärker standardisierten Ansatz.



