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Meinung

Vanguard-Warnung: ETF-Hysterie oder Realitätscheck?

Regulierer prüfen Obergrenzen für Beteiligungen großer Vermögensverwalter

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Vanguards Warnung im Vormonat, US-Regulierer prüften die Einschränkung von Beteiligungen in bestimmten Sektoren, erregte die Aufmerksamkeit der ETF-Branche. Ist dies reine Kritik an passiver Macht oder ein notwendiger Realitätscheck für Anleger?

Der Vermögensverwalter reichte bei der US-Börsenaufsicht SEC Meldungen für mehrere Fonds ein. Er wies auf die Möglichkeit hin, dass Regulierer Höchstgrenzen für physische Aktienbeteiligungen an einzelnen Banken und Versorgern durchsetzen könnten.

Derzeit erlauben Regulierer Vermögensverwaltern, 10%ige Beteiligungen zu überschreiten. Dies gilt, solange sie keine Managementfunktionen anstreben.

Bei Umsetzung müssten passive Schwergewichte ihre physischen Engagements in diesen Sektoren verkaufen. Stattdessen würden sie auf Derivate setzen. Dies könnte für Anleger zusätzliche Kosten bedeuten.

Die Vorsicht wirft erneut die Frage nach der Dominanz der „Big Three“ – Vanguard, BlackRock und State Street Global Advisors (SSGA) – auf. Diese Bedrohung brodelt während des rasanten Aufstiegs des passiven Investierens.

ETFs und Indexfonds gerieten in den letzten Jahren ins Visier prominenter US-Kritiker. Dazu zählen Elon Musk und Bernie Sanders. Letzterer meinte, „die Demokratie würde bei den aktuellen Beteiligungsniveaus der ‚Big Three‘ nicht überleben“.

Das Trio verwaltet über 21 Billionen US-Dollar. Es kontrolliert rund ein Viertel der Stimmrechte im gesamten S&P 500. Dies sagt Martin Schmalz, Professor für Finanzwesen und Wirtschaft an der Oxford Saïd.

Mögliche weitere Höchstgrenzen der SEC für physische Aktienbeteiligungen könnten Anlegerportfolios drastisch treffen. Fondsgebühren und Performance wären direkt betroffen, da Derivate gehalten werden müssten.

Branchenverbände wiesen die mit der Warnung verbundenen Mythen schnell zurück. Sie betonten, die Maßnahmen würden „Zehnmillionen amerikanischer Anleger“ schädigen. Tatsächlich dürfte sich der Schaden weitaus breiter auswirken.

Vanguard erklärte in einer Mitteilung: „Es ist nicht immer möglich, eine Erleichterung zu erhalten. Es gibt zunehmende Unsicherheit darüber, wie viele Ausnahmeregelungen bei Beteiligungsgrenzen die Regulierer Vermögensverwaltern wie Vanguard gewähren werden.“

Eine Methode von Emittenten sind Programme zur Stimmrechtsvertretung. BlackRock und SSGA erweiterten letztes Jahr ihre Stimmrechte. BlackRock plant, Privatanleger in sein Stimmrechtsprogramm für seinen größten ETF, den iShares Core S&P 500 ETF (IVV) mit 516 Milliarden US-Dollar, einzubeziehen. Vanguard kündigte ebenfalls einen Testlauf für Stimmrechtsvertretung an.

Diese Programme haben sich bisher nicht bewährt. Sie sind jedoch die Hauptverteidigung gegen Kritik an der passiven Macht.

Es ist der jüngste Angriff auf die „Big Three“ und ihre Marktauswirkungen. Hinzu kommt die Idee, dass der Indexaufschwung Märkte verzerrt. Anleger sollten die Entwicklungen beobachten. Sie bergen ein reales Risiko für Portfolios.

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