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Was treibt die Abflüsse aus Rohstoff-ETFs an?

Starker US-Dollar spielt eine Rolle

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Bedenken wegen eines stärkeren US-Dollars und eine schwächere Ölnachfrage haben letzte Woche zu hohen Abflüssen bei zwei Rohstoff-ETFs geführt.

Laut Daten von Ultumus verzeichnete der 1,6 Milliarden US-Dollar schwere iShares Diversified Commodity Swap UCITS ETF (ICOM) in der Woche bis zum 18. September Abflüsse von 280 Millionen US-Dollar. Dies war der zweithöchste Wert aller in Europa gelisteten ETFs.

Dicht dahinter folgte der 1,2 Milliarden US-Dollar schwere Invesco Bloomberg Commodity UCITS ETF (CMOD) mit Abflüssen von 234 Millionen US-Dollar. Das war der dritthöchste Wert.

Die Abflüsse stellen eine Kehrtwende der Anlegerstimmung dar. Zuvorverzeichneten ICOM und CMOD Zuflüsse von zusammen 500 Millionen US-Dollarin der Woche bis zum 28. August. Damals hatten die US-Notenbank (Federal Reserve) Inflationsziele angepasst.

Die Abflüsse könnten ein Zeichen dafür sein, dass Anleger einen stärkeren US-Dollar erwarten. Die US-Leitwährung verzeichnete laut Bloomberg-Daten den stärksten Zuwachs seit Juni. Rohstoffe tendieren dazu, sich umgekehrt zum US-Dollar zu entwickeln. Ihr Preis wird in Greenback notiert, der für Inhaber anderer Währungen teurer wird.

Haben Anleger das Vertrauen in Öl-ETFs verloren?

Der stärkere US-Dollar signalisiert auch eine breite Risikoscheu am Markt. Länder kämpfen mit einer zweiten Corona-Infektionswelle.

Diese Risikoscheu zeigte sich letzte Woche deutlich. Gold-ETPs verzeichneten Nettozuflüsse von rund 561 Millionen US-Dollar. Der 15,1 Milliarden US-Dollar schwere iShares Physical Gold ETC (IGLN) verzeichnete Zuflüsse von 201 Millionen US-Dollar.

Nachdem der Goldpreis die Marke von 2.000 US-Dollar pro Unze durchbrochen und im August ein Allzeithoch erreicht hatte, fiel er in den letzten Wochen zurück. Aktuell notiert er bei 1.882 US-Dollar pro Unze.

Zudem hat Libyens Entscheidung, die Ölproduktion nächste Woche zu steigern, die Ölpreise weiter unter Druck gesetzt. Diese waren in den letzten Wochen wegen schwacher Nachfrage, der rasanten Ausbreitung des Coronavirus sowie höherer OPEC- und US-Produktion gefallen.

ETF-Einblick: Wie historische Marktvolatilität Öl-ETPs für immer veränderte

Damien Courvalin, Leiter Energieforschung bei Goldman Sachs, fügte hinzu: „Der Auslöser für den Ausverkauf war die plötzliche Umkehr der sommerlichen Tech-Rally bei Aktien. Dies führte zu einer gleichzeitigen Reduzierung der Retail-ETF-Ölpositionen.“

„Die Art dieses Abflusses ist wichtig, da sie zu einer Underperformance von WTI gegenüber Brent Crude führte.“

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