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a tractor in a field of wheat
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Weizen-Rallye: Mehr als nur der Ukraine-Krieg

Die Weizenpreise sind in den letzten Monaten um über 10 % gestiegen.

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Die Weizenpreise sind in den letzten drei Monaten um über 10 % gestiegen. Ursache sind gestörte Getreidelieferungen aus der Ukraine und das anhaltende Wetterphänomen La Niña.

La Niña verschärft seit drei Jahren weltweit die Dürre. In Verbindung mit Russlands Krieg in der Ukraine treibt dies die Preise weiter an. Eine seltene La Niña-Periode von drei Jahren in Folge trifft die USA. Dies teilte die National Oceanic and Atmospheric Administrationkürzlich mit.

Das Wetterphänomen macht "Störungen wie die russische Invasion noch problematischer", erklärt Robert Minter, Director of ETF Investment Strategy bei abrdn, gegenüberETF.com. "Wir haben schlechte Ernten nach schlechten Ernten. Die Lagerbestände können sich nie wieder auffüllen. Deshalb starten wir mit immer niedrigeren Niveaus."

Der Anstieg des Weizenpreises verlangsamte sich am Mittwoch. Er fiel um mehr als 6 %, nachdem Russland zugestimmt hatte, die Verschiffung von ukrainischem Getreide im Schwarzen Meer nicht zu stören. Zuvor war der Preis gestiegen, als Russland seinen Rückzug aus dem Abkommen ankündigte.

Der drohende Rückzug nährte Sorgen über Inflation, Lieferkettenunterbrechungen und die Auswirkungen von Getreidemangel auf einkommensschwache Länder.

Zusätzlich zu den steigenden Preisen verzeichnet der US-Winterweizen laut dem USDA Crop Progress Report eine der schlechtesten Startsaisons seit Jahren.

Russland und die Ukraine, beides wichtige Weizenexporteure, haben in diesem Jahr bisher nur etwa ein Drittel ihrer üblichen Mengen verschifft, so Minter.

Rohstoffe werden attraktiv

Der 340 Millionen US-Dollar schwere Teucrium Wheat ETF (WEAT) ist Year-to-Date rund 20 % im Plus. Zum Vergleich: S&P 500 ETFs verloren etwa 20 %. Der WEAT zog in diesem Jahr 348 Millionen US-Dollar an Assets an. Die Kombination aus Dürre und Krieg deutet auf weitere Gewinne hin.

Rohstoffinvestments könnten helfen, die Auswirkungen der Inflation abzufedern. Insbesondere die Lebensmittelinflation betrifft jeden, so Minter.

Er fügte hinzu, dass Anleger generell zu wenig in Rohstoffe investiert seien. Dies liege vor allem daran, dass sie sich defensiv positioniert hätten, da eine schwere Rezession erwartet wurde.

Er betont, dass die Angebotsseite angespannt ist. Die Lagerbestände vieler Rohstoffe seien sehr niedrig. Beide Faktoren sprechen für positive Renditen bei Rohstoffen. Zudem seien viele Rohstoffmärkte netto leerverkauft.

"Niemand ist auf eine Erholung der chinesischen Wirtschaft oder eine milde Rezession eingestellt, sondern auf eine schwere Rezession", ergänzt Minter. "Die Fundamentaldaten werden irgendwann wichtiger sein als makroökonomische Signale."

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