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Analysen

Aktive ETFs: Große Investoren bleiben zurückhaltend

„Wenn Institutionen mehr als nur Beta wollen, umgehen sie aktive ETFs. Sie bevorzugen maßgeschneiderte Spezialmandate.“

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Aktive ETFs liegen dieses Jahr in den Medien und bei Wholesale-Investoren im Trend. Bei großen institutionellen Anlegern finden sie jedoch kaum Beachtung. Das liegt nicht an Kapazitätsgrenzen oder Produktmechaniken. Viele der größten Investoren zeigen einfach noch kein Interesse.

Institutionelle Investoren – von Staatsfonds über Versicherer bis zu Pensionskassen und Stiftungen – sind für Fondsmanager sehr begehrt. Sie sind jedoch schwer zu erreichen und agieren langsam.

Laut einer Studie der Agentur Fundamental und Aureum Y nutzen nur 30 % der britischen Institutionellen ETFs. Weitere 1 % erwägt, diese Anlageklasse zu nutzen.

Ein Großteil dieser Investoren betrachtet ETFs traditionell als Instrumente für passive, indexbasierte Anlagen. Sie dienen entweder für Spezialwetten oder als Liquiditätspuffer zwischen Kerninvestments.

Vincent Hooplot, COO und Chefstratege beiFundamental, sagte gegenüberETF Stream: „Institutionelle Asset Owner setzen weiter auf Index-ETFs als skalierbaren, liquiden Kern. Vermittler sind die wahren Katalysatoren für das Wachstum aktiver ETFs.“

„Wenn Institutionen mehr als nur Beta wollen, umgehen sie aktive ETFs. Sie bevorzugen maßgeschneiderte Spezialmandate. Diese bieten ihnen die nötige Kontrolle, um Anlagen an eigene Regeln und Beschränkungen anzupassen.“

Die anfängliche Zurückhaltung schreckt Europas größte Anbieter aktiver ETFs nicht ab. Sie bauen dedizierte institutionelle Vertriebsteams auf. Diese preisen die bekannten Vorteile wie Transparenz, niedrige Kosten und Liquidität an.

Institutionen erfahren oft von der täglichen Offenlegung der Bestände in ETFs. Bei anderen gebündelten Anlageprodukten erfolgt dies nur alle 30 oder 60 Tage. Dies stellt eine Herausforderung für aktiv gemanagte Strategien dar. Operativ sparen Asset Owner durch ETFs Zeit. Sie müssen sich nicht aufwendig bei jedem Manager neu registrieren.

Bei langlaufenden Defined-Contribution-Plänen ist die ETF-Adoption geringer. Passive Produkte dienen oft als Übergangslösung zwischen aktiven Managern. Aktive ETFs könnten hier als Liquiditätslückenfüller fungieren. Sie ermöglichen Wechsel zwischen traditionellen aktiven Strategien, ohne auf Beta-Produkte ausweichen zu müssen.

In Einzelfällen sind institutionelle Anleger vom Aufkommen von aktiven ETFs mit geringem Tracking Error angetan. Diese basieren auf quantitativen Ansätzen und überzeugen mehr als die üblichen Vorteile von ETFs.

Eine Investmentberatung teilteETF Streammit: „In diesem Bereich [quant-basierte aktive ETFs] gibt es überzeugende Forschung, die Fondsmanager wirklich ansprechen kann. Sie wirkt wirklich differenziert. Wenn sie dieses Maß an Raffinesse für die gleichen Basispunkte wie eine passive Strategie erhalten können, stellt sich die Frage: Warum sollten sie sie nicht einfach nutzen?“

Zweifellos gibt es für die institutionelle Akzeptanz von ETFs – geschweige denn von aktiven ETFs – eine lange Lernkurve. Fundamental und Aureum Y identifizierten nur zwei Firmen, die als Spezialisten für aktive ETFs gelten. Diese wurden von mindestens 5 % der befragten Institutionellen mit ETFs in Verbindung gebracht. Nur eine Firma wurde von mindestens 10 % der Befragten als „sehr vertraut“ oder „ziemlich vertraut“ eingestuft.

Fundamental chart 1

Quelle: Fundamental und Aureum Y

Bisherige Forschung deutet darauf hin, dass Großbritannien bei der institutionellen Adoption aktiver ETFs hinter fast allen anderen europäischen Regionen zurückbleibt. Doch die enthusiastische Annahme durch diese „Wale“ ist entscheidend. Nur so können die Produkte bis 2030 das von JP Morgan Asset Management prognostizierte Vermögensziel von 400 Milliarden US-Dollar in Europa erreichen. Ende Mai dieses Jahres lag dieser Wert bei 66,7 Milliarden US-Dollar.

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