Der Anleihenmarkt erlebte 2023 ein Comeback. Trotz anfänglicher Unsicherheiten dominierte diese Erzählung die Anlegerschaft.
Signale für baldige Zinssenkungen durch die Zentralbanken wendeten das Blatt jedoch. Dies führte die meisten Anleihen-ETFs ins Plus.
Fondsexperten investierten stark in alle Arten von Anleihen-ETFs. Sie sammeltenRekord-Nettozuflüsse von 68,2 Milliarden Dollarim Jahr 2023. Allein im November flossen 7,1 Milliarden Dollar hinzu, berichtet ETFbook.
Die Rally im vierten Quartal rettete die Anleihenklasse. Viele hatten 2023 als das Jahr der festverzinslichen Wertpapiere ausgerufen. Vor diesem Hintergrundanalysiert ETF Streamdie stärksten und schwächsten Anleihen-ETFs des Jahres 2023.
Sterling-Unternehmensanleihen glänzen
Die Renditen britischer Staatsanleihen mit Laufzeiten von zwei und zehn Jahren fielen Anfang November deutlich. Die Bank of England schürte Hoffnungen auf Zinssenkungen.
Diese Entwicklung wirkte sich stark auf Pfund-denominierte Unternehmensanleihen aus. Sie führten 2023 die Performance-Charts der Anleihen-ETFs an.
An der Spitze stand der Lyxor iBoxx GBP Liquid Corporates Long Dated UCITS ETF (COUK). Er legte 2023 um 16,5% zu.
Es war ein volatiles Jahr für COUK. Bis zum 20. Oktober erzielte er seit Jahresbeginn nur 0,6% Rendite.
Ähnliches galt für andere Top-Performer. Der Invesco GBP Corporate Bond UCITS ETF (IGCB) und der iShares Core GBP Corporate Bond UCITS ETF (SLXX) gehörten ebenfalls zu den besten. Sie erzielten 16% bzw. 15,6% Rendite.
Risikobereitschaft bei Anleihen
Ein weiterer starker Bereich 2023 waren Euro-denominierte High-Yield-Anleihen.
Ein besser als erwarteter Makroausblick halfJunk Bondsüber das Jahr. Investoren blieben der Anlageklasse dennoch skeptisch gegenüber.
Der SPDR Bloomberg Euro High Yield Bond UCITS ETF (JNKE) stieg im vergangenen Jahr um 15,9%.
Zusätzlich beflügelte die Aussicht auf Zinssenkungen durch die Europäische Zentralbank (EZB) die Anleger. Aktuell wetten sie auf eine Senkung um etwa 145 Basispunkte (bps) für 2024.
Ein schwächerer US-Dollar im Jahr 2023 half zudem den lokalen Anleihen aus Schwellenländern.
Der beste ETF in diesem Bereich ist der UBS ETF JP Morgan EM Multi-Factor Enhanced Local Currency Bond UCITS ETF (EMLO) mit 15,5% Rendite.
Er bildet den JP Morgan Emerging Markets Multi-Factor Enhanced Local Currency Bond Index ab. Seine kurze Duration sowie Momentum- und Carry-Faktoren hoben EMLO über seine nicht-Pfund-abgesicherten EM-Lokal-Anleihen-Pendants.
Längere Laufzeiten
Short-Duration-ETFs waren 2023 die bevorzugte Wahl vieler Fondsexperten. Viele warteten auf eine Gelegenheit, die Laufzeit zu verlängern.
Einige der besten Anleihen-ETFs 2023 lagen am längeren Ende der Zinskurve für Euro-Staatsanleihen.
Der iShares € Government Bond 10-15yr UCITS ETF (IBGZ) stieg im vergangenen Jahr um 14,9%. Treiber war erneut die Aussicht auf EZB-Zinssenkungen für 2024.
Chinas Schmerz
Betrachtet man die schwächsten ETFs des Jahres, gab es nur wenige Underperformer.
Asiatische Anleihen dominierten die Kategorie der schwächsten Performer. Der meiste Schmerz traf erwartungsgemäß ETFs, die China-Anleihen abbilden.
Der schlechteste ETF des Jahres war der Tabula Haitong Asia ex-Japan High Yield Corporate USD Bond UCITS ETF (TAHY). Er verlor im vergangenen Jahr 9,8%.
TAHY wurde stark von seiner 40%igen Allokation in chinesischen Junk Bonds getroffen. Der Markt leidet unter seinem angeschlagenen Immobiliensektor, der die Ausfallraten erhöhte.
Der ETF zeigte Ende letzten Jahres Anzeichen einer Erholung. Die Aussicht auf Zinssenkungen durch die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) stützte High-Yield-Unternehmensanleihen im übrigen Asien, obwohl China weiterhin die Performance belastete.
Der angeschlagene Immobiliensektor des Landes zog auch chinesische Staatsanleihen nach unten. Der KraneShares Bloomberg China Bond Inclusion UCITS ETF (KBND), der L&G China CNY Bond UCITS ETF (DRGG) und der Xtrackers Harvest China Government Bond UCITS ETF (CGB) erzielten 0,8%, 1,4% bzw. 1,4% Rendite.
Der einzig andere Anleihen-ETF mit negativen Renditen im Jahr 2023 war der UBS ETF Bloomberg Japan Treasury 1-3 Year Bond UCIS ETF (JT13). Er fiel um 6,8%. Die Renditen reagierten auf die Hoffnung der japanischen Regierung, potenzielle Zinserhöhungen zu vermeiden.









