DWS will sich auf vier Ansatzpunkte im Markt für aktive ETFs konzentrieren. Ein Schwerpunkt liegt auf der Auflage systematischer aktiver ETFs. Damit will Europas drittgrößter ETF-Anbieter Nachbarn folgen und aktiv verwaltete Strategien rasch ausrollen.
Mohrerklärte gegenüberETF StreamAuf Produktebene will das Unternehmen vom beliebten europäischen Markt für systematische aktive ETFs profitieren. Ebenso im Fokus: thematisch aktive ETFs und High-Conviction-Strategien.
„Im Bereich aktiver ETFs wollen wir praktisch die gesamte Bandbreite anbieten“, so Mohr.
Die gesamte aktive Palette bedienen
Beim Thema systematisch aktiv – der dominierenden Produktklasse bei aktiven ETFs, angeführt von Anbietern wie JP Morgan Asset Management (JPMAM) und Fidelity – merkte Mohr an, dass jeder europäische ETF-Anbieter diesen Bereich „natürlich“ aufmerksam beobachtet. Das liegt an der hohen Beliebtheit in Europa.
„Das ist derzeit das größte Segment. Jeder Vermögensverwalter will dort ein Angebot haben.“
Mohr fügte hinzu, dass die Etablierung einer starken Präsenz in diesem Teilmarkt eine zentrale Herausforderung für den Vermögensverwalter sein wird.
„Die Herausforderung wird definitiv sein, im systematisch aktiven Bereich Fuß zu fassen, da dieser stark umkämpft ist.
„Viele erfahrene aktive Manager wollen einsteigen und bringen eigene Strategien mit. Das führt zu einem sehr breiten Angebot, wobei jede Strategie je nach Markt Vor- und Nachteile hat. Für neue Anbieter wird es besonders schwierig sein, hier durchzudringen“, sagte Mohr.
Zudem nannte Mohr den Bereich thematisch aktiv als interessantes Feld für den Vermögensverwalter.
DWSlegteim vergangenen Dezember zwei thematisch aktive Strategien auf: den Xtrackers World Green Transition Innovators UCITS ETF (GTIL) und den Xtrackers World Small Cap Green Transition Innovators UCITS ETF (GTIS). Beide investieren in Unternehmen, die den grünen Wandel anführen.
Schließlich will die DWS auch High-Conviction-ETF-Strategien auflegen.
„Wir arbeiten auch an einem High-Conviction-Produkt mit einem unserer internen Manager. Langfristig wollen wir die gesamte Palette aktiver ETFs abdecken.“
Fokus auf Partnerschaften mit anderen Asset Managern
Mohr nannte auch den White-Label-Exchange-Traded-Product (ETP)-Bereich als einen stark wachsenden Sektor in Europa. Aktive Manager suchen hier nach neuen Vertriebskanälen für ihre Produkte.
Daher wird die DWS „Co-Branding“-ETFs auflegen. Dabei stellt die DWS die Plattform und übernimmt teilweise den gemeinsamen Vertrieb des ETFs.
So wird die DWSeineHigh-Conviction-US-Aktienstrategie in Partnerschaft mit dem deutschen Vermögensverwalter DJE Kapital auflegen. Beide Parteien vertreiben den ETF, und DJE wird das ETF-Portfolio konstruieren.
Mohr fügte hinzu: „Wir sprechen mit Partnern in den USA, die am UCITS-Markt interessiert sind. Wir haben bereits einen Partner an Bord und führen Gespräche mit weiteren Kunden, die unsere aktive ETF-Plattform nutzen wollen.“
Andere Firmen erwarten den Zustrom US-amerikanischer aktiver Manager, die ETFs im europäischen Markt auflegen wollen. So plant Citigroup für 2025dieAuflegung einer White-Label-ETP-Plattform.
Allfundskündigteebenfalls Pläne zur Einführung seiner ETP-Plattform in diesem Jahr an.
High Conviction zieht Wholesale-Investoren an
Mohr sagte, dass die Mehrheit der Käufer von aktiven ETFs derzeit aus typischen Fonds-Investoren wie institutionellen Anlegern besteht. Die Beteiligung von Wholesale-Investoren ist begrenzt.
Er wies darauf hin, dass High-Conviction-Produkte mit ihrer überzeugenden Erzählung das Potenzial haben, mehr Wholesale-Investoren für aktive ETFs zu gewinnen.
„High-Conviction-ETFs ähneln Themen-ETFs, da sie eine Geschichte erzählen können. Bei High-Conviction-Produkten kann man eine Erzählung um eine bestimmte Region, ein Thema oder ein Konzept aufbauen. Das macht sie für Wholesale-Investoren ansprechender und attraktiver.“





