Diese Woche hat Amundi den Handschuh geworfen. Der Fondsgigant ist der jüngste große Vermögensverwalter, der die Gebühren für sein ETF-Angebot deutlich gesenkt hat.
Europas zweitgrößter ETF-Anbietersenkte die Gebühren für 33 ETFsüber die Kernsegmente Aktien, ESG und Anleihen. Darunter fiel auch die Gesamtkostenquote (TER) des in Luxemburg domizilierten Amundi S&P 500 UCITS ETF (SP5) von 0,07 % auf 0,05 %.
Woanders macht eine Senkung um einen Basispunkt (bps) auf 0,06 % den Amundi US Treasury Bond 1-3Y UCITS ETF (U13G) zum ETF mit der niedrigsten TER für kurzlaufende US-Staatsanleihen in Europa.
Der 3,1 Mrd. US-Dollar schwere Amundi EURO STOXX 50 II UCITS ETF (C50U) sah seine TER ebenfalls von 0,15 % auf 0,09 % reduziert. Der Amundi Index MSCI Europe UCITS ETF (CEG2) mit 4,5 Mrd. US-Dollar verwaltetem Vermögen kam auf eine Gebühr von 0,12 %.
Mit diesem Schritt wehrt sich der französische Vermögensverwalter gegen Konkurrenten, die in den letzten Monaten ähnliche Offensiven gestartet haben. Dazu zählen Gebührensenkungen von BlackRock bei 40 ETFs, DWS bei 31 ETFs, UBS bei 200 ETF-Anteilsklassen und State Street Global Advisors (SSGA), das die TERs seiner Produktpalette kürzte. SSGA senkte die TER des 15,6 Mrd. US-Dollar schweren SPDR S&P 500 UCITS ETF (SPY5) auf 0,03 %.
Nvidia-Gewichtung vervierfacht sich im Tech-ETF
Andernorts führten eineNeugewichtungdes 1,5 Mrd. US-Dollar schweren SPDR U.S. Technology Select Sector UCITS ETF (SXLK) und seines börsennotierten US-Pendants dazu, dass die Allokationen von Nvidia und Apple getauscht wurden. Die Gewichtung von Nvidia stieg von 5 % auf 20 %, während die von Apple von 21 % auf 5 % fiel.
SXLK und seine US-Entsprechung müssen im Rahmen der Neugewichtung Apple-Aktien im Wert von rund 11 Mrd. US-Dollar verkaufen und Nvidia-Aktien im Wert von 10 Mrd. US-Dollar kaufen.
Der zugrundeliegende S&P Technology Select Sector Index behält Microsoft als Spitzenposition.
Ein ETF mit 33 Prozentpunkten Tracking Difference
ETF Stream hobhervor, dass der 94 Mio. US-Dollar schwere Xtrackers S&P Select Frontier Swap UCITS ETF (XSFR) seit seiner Auflage im Jahr 2008 seine Benchmark – den S&P Select Frontier Index – um 33 Prozentpunkte (ppts) verfehlt hat.
Während der Index im 16-Jahres-Zeitraum um magere 20,4 % gestiegen ist, verzeichnete der ETF per 6. Juni eine Rendite von -13,3 %. Ursachen sind Slippage durch die Kosten für die Aufrechterhaltung des Swap-basierten Engagements über die Zeit und die Auswirkungen der Wertentwicklung nach Kosten, wobei XSFR eine TER von 0,95 % aufweist.
Swap-basierte Engagements bieten manchmal Performance-Vorteile gegenüber physischer Replikation in Märkten mit strukturellen Anomalien. Dies gilt etwa für China A-Shares, wo es für ausländische Investoren an einem physischen Leihmarkt mangelt, und US-Aktien, wo synthetische ETFs mit irischer Domizilierung von 0 % Quellensteuer auf Dividenden profitieren können.
ETF Wrap ist ein wöchentlicher Überblick über die Top-Nachrichten von ETF Stream.





