Der Bereich Small Caps bleibt eine Domäne aktiver Fonds. Dies gilt insbesondere für Großbritannien. Dort haben Manager in diesem Jahr enorme Outperformance erzielt. Können Emittenten und Indexanbieter ETF-Investoren hier wettbewerbsfähigere Strategien bieten?
Die Small-Cap-Story verlief in diesem Jahr nicht anders. Laut Daten von Albemarle übertrafen rund 97,7 % der aktiven Fonds im Sektor „UK Smaller Companies“ der Investment Association ihren passiven Benchmark im zweiten Quartal. Dies war der höchste Wert aller IA-Sektoren.
Obwohl diese Daten nur drei Monate abbilden, zeigen sie doch die Schwierigkeiten einer marktkapitalisierungsgewichteten ETF-Performance. Dies gilt besonders, je kleiner die Unternehmen werden.
BlackRock ist derzeit der einzige ETF-Emittent in Europa, der einen reinen britischen Small-Cap-ETF anbietet. Der iShares MSCI UK Small Cap UCITS ETF (CUKS) verwaltet 796 Mio. USD. Das ist ein beachtlicher Betrag für einen ETF, der im aktiven Manager-Bereich angesiedelt ist. CUKS bildet den MSCI UK Small Cap Index ab. Dieser Index ist nach Marktkapitalisierung gewichtet und umfasst derzeit 266 Aktien.
Warum sollten aktive Manager bei Small Caps outperformen? Die gängige Meinung besagt, dass der Markt im Vergleich zu Large Caps völlig ineffizient ist. Zwar analysieren zahlreiche Analysten jeden Schritt eines Unternehmens im FTSE 100. Dies gilt jedoch nicht für Unternehmen im AIM-Markt.
Andrew Limberis, Investment Manager bei Omba Advisory & Investments, erklärt: „Weniger Analysten beobachten Small Caps. Es gibt geringere Liquidität und weniger institutionelle Investoren, einfach wegen der Größe des Small-Cap-Marktes.“ „Dies führt zu ineffizienteren Kursen von Wertpapieren. Dadurch spiegelt ein nach Marktkapitalisierung gewichteter Index den wahren Markt weniger gut wider.“
Das ist der entscheidende Punkt. Da Aktien aufgrund mangelnder Analyse nicht korrekt bewertet sind, kann ein nach Marktkapitalisierung gewichteter Index den Markt nicht genau abbilden. Dies kann zu Übergewichtungen oder Untergewichtungen bei bestimmten Aktien und Sektoren führen. Davon profitieren aktive Manager.
Wenn kein marktkapitalisierungsgewichteter Ansatz erfolgreich ist, was dann? Die meisten Small-Cap-ETFs für globale, europäische, US-amerikanische und Schwellenländer-Aktien sind nach Marktkapitalisierung gewichtet. Einige Emittenten verfolgen jedoch einen anderen Ansatz.
WisdomTree beispielsweise gewichtet bei seiner Reihe von Small-Cap-ETFs, dem WisdomTree Europe SmallCap Dividend UCITS ETF (DFE) und dem WisdomTree Emerging Markets SmallCap Dividend UCITS ETF (DGSE), Aktien grundlegend nach Dividenden.
Die ETFs integrieren Qualitäts- und Momentum-Faktoren. Zudem wenden sie einen ESG-Screen an, um „schnell wachsende, cashgenerierende“ Unternehmen zu erfassen.
Dieser innovative Ansatz hat seit seiner Auflage 2014 nur 83 Mio. USD AUM generiert. Im August 2020 schloss das Unternehmen einen ETF aus dieser Reihe.
Ein weiterer Ansatz kommt von State Street Global Advisors mit dem SPDR MSCI USA Small Cap Value Weighted UCITS ETF (USSC). Der ETF bildet den MSCI USA Small Cap Value Weighted Index ab. USSC konzentriert sich auf vier Kennzahlen, um Value-Aktien zu erfassen: Umsatz, Buchwert, Gewinn und Cash-Gewinn.
Diese Kombination aus Small Caps und Value hat sich ausgezahlt. USSC gehört zu den Top-Performern unter den ETFs in diesem Jahr. Bis zum 15. September erzielte er eine Rendite von 25,4 %, gefolgt vom„Swing back to Value“ im November 2020.
Diese ETFs zeigen das Potenzial in diesem Segment. Dennoch befürchte ich, dass es noch dauern wird, bis Emittenten das Potenzial für Alpha bei Small Caps voll ausschöpfen können.
Dieser Artikel erschien zuerst in ETF Insider, dem neuen monatlichen ETF-Magazin von ETF Stream für professionelle Anleger in Europa. Für den vollständigen Zugang klicken Sie hier.klicken Sie hier.






