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ETF Wrap: Musk nennt ESG den Teufel

ESG-Kritik, Bitcoin-ETF von BlackRock und Goldmans ETF Accelerator sorgten diese Woche für Schlagzeilen.

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Exzentriker Elon Musk bekräftigte seine Haltung zur einst dominierenden Debatte im modernen Investment. Er sagte Nutzern der von ihm besessenen Social-Media-Plattform, ESG sei „der Teufel“.

Musks Kommentare folgten auf einen Tweet eines Reporters des konservativen NachrichtenportalsThe Washington Free Beacon.

Der Artikel titelte: „Von S&P Global bis zur London Stock Exchange übertreffen Tabakunternehmen Tesla bei den ESG-Ratings.

„Wie können Zigaretten, die jährlich über acht Millionen Menschen töten, als ethischere Anlage gelten als Elektroautos?“

Darauf antwortete Musk: „Warum ESG der Teufel ist…“

Im vergangenen Jahr bezeichnete der Gründer von Tesla, SpaceX und The Boring Company ESG als „Betrug“, nachdem sein Elektroautohersteller nach nur einem Jahraus dem S&P 500 ESGIndex ausgeschlossen worden war.

Tesla gilt weithin als Vorreiter beim Wandel hin zu effizienteren und leistungsfähigeren Elektrofahrzeugen. Der Transportsektor ist der größte Verursacher von Treibhausgasemissionen in den USA. Doch interne Prozesse und das Management des Unternehmens gaben Anlass zur Sorge bei ESG-Ratingagenturen.

Tesla sorgte zuvor für Schlagzeilen wegen der Beschaffung von Lithium aus Minen, deren Umweltauswirkungen als mangelhaft galten, und wegen mutmaßlicher Nutzung von Kinderarbeit.

Indexanbieter wie S&P Dow Jones Indices kritisierten jedoch Teslas fehlende klare Strategie für CO2-arme Geschäftsmodelle oder Verhaltenskodizes. Hinzu kamen Berichte über „rassistische Diskriminierung und schlechte Arbeitsbedingungen“ sowie der Umgang mit einer NHTSA-Untersuchung nach „mehreren Todesfällen und Verletzungen“ im Zusammenhang mit Autopilot-Fahrzeugen.

Dies führte dazu, dass das Unternehmen in das unterste Quartil der Unternehmen aus dem Sektor Automobile und Komponenten fiel, basierend auf einer Kombination der S&P Global ESG Research-Bewertung und der Arabesque UN Global Compact-Bewertung.

Musk reagierte auf Twitter und erklärte, SPDJI habe „seine Integrität verloren“. Grund war die Entscheidung, Tesla auszuschließen, während Exxon Mobil eine Top-Ten-Gewichtung erhielt und der Ölraffinerie Philips 66 eine Aufnahme in den Index erfolgte.

Eine Tesla-Erklärung hob hervor, dass ESG-Fonds potenziell in Unternehmen investieren, deren Aktivitäten den Klimawandel verschärfen. Dabei ist zu beachten, dass die Umweltkomponente nur einer von drei Aspekten des Bewertungsrahmens ist.

Auch in den anderen Segmenten ist ESG noch in der Entwicklung. So bewerteten 2020 verschiedene Rating- und Indexanbieter das deutsche Zahlungsdienstleistungsunternehmen Wirecard positiv, obwohl der 1,9-Milliarden-Euro-Betrug kurz vor der Aufdeckung stand – ein klares Versagen der Corporate Governance.

ESG ist ein Flugzeug im Flug, dessen Triebwerke noch justiert werden. Nach Diskussionen über die Klassifizierung von ESG-Fonds im EU-Regulierungsrahmen schlug die Europäische Kommission diese Wocheneue Regeln vor. Diese sollen ESG-Ratingagenturen verbieten, Beratungsdienste, Ratings oder Benchmarks anzubieten, um Interessenkonflikte zu vermeiden.

Investoren suchen zudem gezieltere Ansätze für ihre nachhaltigen Anlagen. Diese Wochesetzte Ilmarinen seinen Trend fort, Gelder aus ESG-ETFs in klimaspezifische Strategien umzuschichten. Seit April wurden drei Klima-ETFs mit 4,9 Milliarden Euro dotiert.

BlackRock reicht Bitcoin-ETF ein

Der weltgrößte Vermögensverwalter überraschte den Markt am Donnerstag mit derEinreichung eines Bitcoin-ETFs bei der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC.

Der iShares Bitcoin Trust wird seine Bitcoin bei Coinbase Custody Trust verwahren. Dies erweitert die Zusammenarbeit der beiden Unternehmen, nachdem BlackRock im vergangenen Jahr mit Coinbase kooperierte, um über seine Aladdin-Plattform institutionellen Zugang zu Bitcoin zu ermöglichen.

Sollte das Produkt genehmigt werden, wäre es der erste Spot-Bitcoin-ETF in den USA. Zuvor scheiterten die Zulassungsanträge mehrerer anderer Emittenten zehn Jahre lang.

Goldman ETF Accelerator startet

Goldman Sachs ETF Accelerator startete seine ersten vier aktiven ETF-Partnerschaften in den USA. Gleichzeitigenthüllte ETF Stream, dassJürgen Blumberg als COO EMEA eingestellt wurde.

Blumberg wird den Aufbau des europäischen Geschäfts, die Kommunikation des ETF Accelerator-Angebots und die Unterstützung bei der Umsetzung von Produkteinführungen leiten. Er verfügt über 13 Jahre Erfahrung in der ETF-Branche, unter anderem bei BlackRock und Invesco.

Goldmans ETF Accelerator beschäftigt nun rund 75 Mitarbeiter. Sieben Stellen für zusätzliche Rollen in Paris, New York, London und Bangalore sind ausgeschrieben.

ETF Wrap ist ein wöchentlicher Überblick über die Top-Themen auf ETF Stream.

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