Die Europäische Kommission schlägt vor, den Geltungsbereich der Benchmark-Verordnung (BMR) „erheblich einzuschränken“. Grund sind Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen auf die Finanzstabilität.
In einem am 17. Oktober veröffentlichten Vorschlag skizziert die EU-Kommission einen neuen, „vereinfachten“ Ansatz für Drittland-Benchmarks in der EU. Dies betrifft Benchmarks, die für die Finanzmärkte der EU „wesentlich oder kritisch“ sind.
Zuvor hatte die europäische Regulierungsbehörde im Juli die Einführung der BMR verschoben. Statt vom 31. Dezember 2023 gilt sie nun bis zum gleichen Datum 2025. Grund für die Verschiebung waren Risiken für die Finanzstabilität.
Unter dem neuen Geltungsbereich werden nur Benchmarks zwischen 50 und 500 Milliarden Euro dem Registrierungsprozess der BMR unterliegen.
Zudem werden EU-Klimaschutz-Benchmarks (EU Climate Transition Benchmarks) und Paris-konforme Benchmarks (Paris-Aligned Benchmarks) einbezogen. Ebenso Nicht-EU-Benchmarks, die diese Schwellenwerte erfüllen.
Indexanbieter müssen dann Compliance mit Governance-Regelungen, Aufsichtsfunktionen sowie Verhaltens- und Offenlegungsvorschriften nachweisen.
Gregory Campbell, Partner bei PwC, erklärt: „Der Vorschlag stellt sicher, dass Benchmark-Nutzer weiterhin Zugang zu den meisten Nicht-EU-Benchmarks haben. Benchmarks unterhalb der Schwelle für eine Einstufung als wesentlich oder kritisch fallen aus dem BMR-Anwendungsbereich.“
„Die Folge des Vorschlags ist eine erhebliche Reduzierung der regulatorischen Belastung für Administratoren von Benchmarks, die für die EU wirtschaftlich nicht wesentlich sind. Sie fallen künftig nicht mehr unter die BMR.“
Die Vorschläge müssen noch das europäische Gesetzgebungsverfahren durchlaufen. Die neuen Regeln sollen ab dem 1. Januar 2026 gelten.
Im Januar unterzeichneten die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) und die britische Finanzaufsichtsbehörde (Financial Conduct Authority, FCA) eine Absichtserklärung (Memorandum of Understanding). Diese ermöglicht der ESMA, die Anerkennung vonAnerkennungvon britischen Benchmark-Administratoren zu beginnen.




