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Securities and Exchange Commission
Meinung

SEC sollte EU-Benchmark-Verordnung bei Regulierung von Indexanbietern berücksichtigen

Eine Angleichung ist unerlässlich, da große Anbieter sowohl in den USA als auch in Europa tätig sind.

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Indexanbieter sehen sich mit weiterer Regulierung konfrontiert. Die US-Börsenaufsicht SEC erwägt, sie von „Informationsanbietern“ zu „Anlageberatern“ (investment advisers) umzuklassifizieren.

Dies würde bedeuten, dass Indexanbieter wie MSCI, S&P Dow Jones Indices und FTSE Russell wie Fondsmanager behandelt würdenwie Fondsmanagernach dem Investment Advisers Act von 1940.

SEC-Chef Gary Gensler begründete die Suche nach Branchen-Feedback: „In den letzten Jahrzehnten hat die Nutzung von Informationsanbietern zugenommen und die Vermögensverwaltungsbranche verändert.

„Die heutige Rolle dieser Informationsanbieter wirft wichtige Fragen nach dem Wertpapierrecht auf, wann sie Anlageberatung und nicht nur Informationen liefern.“

Die potenzielle Neuklassifizierung durch die SEC hätte tiefgreifende Folgen. Indexanbieter erhielten eine Treuepflicht (fiduciary responsibility) gegenüber Kunden und Investoren, die ihre Produkte nutzen.

Dies ist eine bedeutende Veränderung für eine Branche, deren Einfluss und Umsätze im Zuge des Passivfonds-Booms der letzten Dekade stark gestiegen sind.

Innovation war ein Schlüsselfaktor für dieses Wachstum. Insbesondere in den letzten Jahren erfolgte der Übergang von breiten Basisindizes wie dem S&P 500 oder MSCI World zu spezifischeren Indizes für Themen wie Thematic oder ESG.

Letztere entstehen meist in Partnerschaft mit einem Kunden – typischerweise einem ETF-Emittenten – anstatt zur Abbildung eines breiten Marktes.

Dieser Wandel hat offensichtlich die Aufmerksamkeit der SEC erregt. Die Behörde ist besorgt über die schnell wachsende Zahl kundenspezifischer Indizes (custom indices), die eher Probleme verursachen als breite, marktgewichtete Strategien.

Der US-Regulator hält die Zeit daher für reif, diese Branche genauer zu betrachten. Sie beeinflusst weltweit Investitionsentscheidungen im Billionenbereich und war bisher weitgehend unreguliert.

Indexanbieter werden sich jedoch wehren. Morningstar erklärte dazu: „Indizes sind Werkzeuge für Investoren zur Analyse, Messung und Partizipation an Märkten. Indexanbieter entwickeln Indizes, um Investoren bei der Verfolgung verschiedenster Anlageziele zu unterstützen und eigene Strategien zu entwickeln. Die finale Anlageentscheidung liegt jedoch immer beim Kunden.

„Indexanbieter leisten keine Anlageberatung, aber wir nehmen Indexdesign und -pflege sehr ernst und befolgen strenge Regeln der Transparenz und Governance.“

Sollte die SEC Indexanbieter regulieren,muss sie sich andie bestehende Benchmark-Verordnung (BMR) der Europäischen Union anlehnen. Dies gilt insbesondere, da die meisten großen Anbieter sowohl in den USA als auch in Europa tätig sind.

Die Aufsichtsbehörde sollte daher alle Indizes abdecken, die in ihren Zuständigkeitsbereich fallen, und nicht nur bestimmte Kategorien. Sie muss sicherstellen, dass Indexanbieter ihre Bedeutung für die Finanzmärkte anerkennen. Ein Widerstand ist jedoch zu erwarten.

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