Die Finanzaufsicht FCA will „Ausreißer-Firmen“ wegen ihrer ESG- und Stewardship-Praktiken ins Visier nehmen. Sie will Greenwashing-Bedenken bekämpfen.
In einem Schreiben an CEOs von Asset Managern vom 3. Februar kündigte die FCA an, die ESG-Versprechen an Investoren zu prüfen. Der Fokus liegt auf Asset Managern, die bereits unter Beobachtung standen.
Dies geschieht vor dem Hintergrund eines starken Anstiegs von ESG- und nachhaltigen Anlageprodukten. Die Gefahr wachsender Fehlinformationen im ESG-Bereich steigt.
„Unsere Aufsichtstätigkeit konzentriert sich auf die Governance-Strukturen für ESG- und Stewardship-Themen. Wir prüfen, ob die Firmen ihre Versprechen in der Kommunikation mit Investoren einhalten“, sagt Camille Blackburn, Direktorin für Wholesale Buy-Side bei der FCA.
„Wir konzentrieren uns besonders auf Ausreißer-Firmen, die bei früheren Aufsichtsaktivitäten oder anderen Überwachungen identifiziert wurden.“
Daher will die britische Finanzaufsicht sicherstellen, dass die Governance-Gremien robust genug sind. Sie sollen die Produktentwicklung und die Integration von ESG- und Nachhaltigkeitsthemen im Anlageprozess überwachen.
„Ungenauigkeiten oder irreführende Informationen können die Integrität des britischen Offenlegungsregimes beeinträchtigen und das Vertrauen der Anleger schädigen“, fügte Blackburn hinzu. „Zudem untergräbt es die effiziente Kapitalallokation für Umwelt- und Sozialziele.“
Die FCA verstärkt seit vergangenem Jahr ihre Bemühungen gegen Greenwashing. Im Oktober schlug sie eineReihe neuer Maßnahmen vorDarunter sind Labels für nachhaltige Anlagen und kundenorientierte Offenlegungen zur Stärkung des Vertrauens. Ziel ist es, die wichtigsten Nachhaltigkeitsmerkmale eines Produkts unter der Sustainable Disclosure Regulation (SDR) klarer darzustellen.
Die Investment Association antwortete auf die Konsultation der FCA, dass die meisten ETFs die Kriterien für die Labels„sehr schwer“erfüllen würden.
Die Aufsichtsbehörde wird bald die Ergebnisse einer Überprüfung der ESG-Überwachungspraktiken einiger Firmen veröffentlichen. Asset Manager sollen diese als Benchmark für ihre eigenen Praktiken nutzen.
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