Die Aktienmarktentwicklung in diesem Jahr hat viele Investoren überrascht. Dennoch rechnen viele mit turbulenten Zeiten in den kommenden Monaten.
Der S&P 500 hat per 17. Juli 17,9% zugelegt. Zwar glauben die Aktienmarktbullen, dass der Leitindex der USA dieses Jahr neue Höchststände erreichen könnte, doch die Mehrheit erwartet für die nächsten sechs Monate deutlich mehrVolatilität an den Aktienmärkten.
Anleger, die sich gegen diese Volatilität wappnen, aber dennoch an Kursgewinnen partizipieren möchten, halten an ihrer Aktienquote fest.
In den letzten Jahren haben Indexanbieter und ETF-Emittenten neue, innovative Aktienstrategien entwickelt. Diese helfen Anlegern, ihre Portfolios zu schützen. Klassische defensive Sektoren wie der Gesundheitssektor bieten ebenfalls Schutz.
Auch wenn 2023 das Jahr der Anleihen sein mag, stellen wir hier fünf Aktien-ETFs vor. Sie ermöglichen die Partizipation an Aufwärtsbewegungen und bieten eine defensive Ausrichtung, falls Volatilität zum entscheidenden Faktor wird.
SPDR S&P U.S. Dividend Aristocrats UCITS ETF (UDVD)
UDVD ist in volatilen Phasen ein beliebter ETF. Allein in den ersten sechs Monaten des Krisenjahres 2022 sammelte er fast 1 Mrd. US-Dollar ein. Investoren suchen nach Unternehmen mit einer Historie steigender Dividendenzahlungen.
Dafür sorgt der UDVD, der den S&P High Yield Dividend Aristocrats Index abbildet. Dieser umfasst Aktien des S&P Composite 1500, die ihre Dividenden seit mindestens 20 Jahren ununterbrochen erhöht haben.
Der ETF lieferte 2022 beeindruckende Renditen von 11%. Trotz starker Gewichtungen in den Sektoren Industrie (19,8%) und Finanzwesen (16,7%) litt der ETF unter der technologiegetriebenen Rallye in diesem Jahr.
iShares Edge MSCI World Minimum Volatility UCITS ETF (MVOL)
Low Volatility ETFs verzeichneten Anfang2023Abflüsse, da Anleger auf nachlassende Inflation und steigende Risikobereitschaft setzten.
Da viele jedoch düsterere Aussichten erwarten, könnten ETFs wie MVOL wieder Anleger anziehen. Die US-Notenbank Fed dürfte ihren Zinserhöhungszyklus fortsetzen.
Analysten sind zudem pessimistisch für die Gewinne des S&P 500 im zweiten Quartal. Ein Rückgang um 7% gegenüber dem Vorjahr wird erwartet.
MVOL bildet den MSCI World Minimum Volatility Index ab. Er soll Investoren vor der Volatilität breiter Aktienmärkte schützen. Dies zeigt sich in der 18%igen Gewichtung des Gesundheitssektors.
Global X S&P 500 Covered Call UCITS ETF (XYLU)
XYLU generiert in volatilen Marktphasen Erträge durch den Verkauf von gedeckten Call-Optionen auf die Basiswerte. Das Schreiben von Call-Optionen begrenzt zwar die Aufwärtsbeteiligung, bietet Anlegern aber über Prämien stabile Erträge.
Sie können auch als gute Diversifikation zu traditionellen Aktien und Anleihen dienen, ebenso wie zu typischen Dividendenstrategien.
Erst letzteWochegestartet, bildet XYLU den Cboe S&P 500 BuyWrite 15% WHT Index ab. Dieser entspricht der US-Strategie, die seit Dezember 2013 verwaltete Vermögen von 2,9 Mrd. US-Dollar angehäuft hat.
Global X bietet die Covered-Call-Strategie auch für den Nasdaq-Index über den Global X Nasdaq Covered Call UCITS ETF (QYLD) an.
Amundi S&P Global Luxury UCITS ETF (GLUX)
Obwohl der Sektor als zyklischer als Basiskonsumgüter gilt, bleibt die Konsumfreude – insbesondere im Luxusgütermarkt – robust.
Während der Sektor 2022 unter sinkenden Konsumausgaben für nicht-essentielle Güter litt, hielt das Luxussegment dem stand. Hochvermögende Kunden waren weniger von wirtschaftlichen Ereignissen betroffen.
Der GLUX, der den S&P Global Luxury Net Return Index abbildet, zeigte sich 2022 in einem Umfeld hoher Inflation resilient und profitierte in diesem Jahr von der Outperformance von Risikoanlagen.
In diesem Jahr erzielte der ETF eine Rendite von 20,1%. Die Gewichtung liegt bei 86,3% im Bereich zyklischer Konsumgüter und 13,7% bei Basiskonsumgütern.
Xtrackers MSCI World Health Care UCITS ETF (XDWH)
Der Gesundheitssektor gilt seit langem als defensiver Wert. Obwohl er nicht immun gegen Marktkorrekturen war, können stabile Gewinne, starke Cashflows und Qualitätsmerkmale als Puffer für Portfolios dienen.
Der XDWH, der den MSCI World Health Care Index abbildet, hatte ein schwieriges Jahr und fiel um 8,5%. Der ETF erzielte jedoch 2022 positive Renditen von 5,2%, während der S&P 500 um 19,6% fiel. Dies unterstreicht seine Stärke in Marktabschwüngen.
Er ist mit einer Gesamtkostenquote (TER) von 0,25% nicht der günstigste Healthcare-ETF in Europa. Günstiger ist der kürzlich aufgelegte Invesco S&P World Health Care ESG UCITS ETF (WHCG) mit einer Gebühr von 0,18%.






