Gold-Exchange-Traded Commodities (ETCs) glänzten in den letzten Tagen. Der Zusammenbruch der Silicon Valley Bank (SVB) und die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS ließen die Renditen US-amerikanischer Staatsanleihen fallen. Goldpreise spielten mit Allzeithochs.
Das Edelmetall notierte am Montagmorgen kurzzeitig bei 2.009 US-Dollar pro Unze. Am 9. März lag es noch bei 1.814 US-Dollar. Der Höchststand von 2.070 US-Dollar im August 2020 ist damit in greifbare Nähe gerückt. Dies zeigen Daten von Gold Price.
ETCs, die das Edelmetall abbilden, reagierten entsprechend. Der iShares Physical Gold ETC (IGLN) mit 15,4 Milliarden US-Dollar und der Xtrackers Physical Gold ETC Securities (XGDU) mit 3,2 Milliarden US-Dollar legten beide im Wochenvergleich um 5,7% zu. Der WisdomTree Core Physical Gold ETP (WGLD) mit 572 Millionen US-Dollar brachte es auf 6,1% (Stand: 17. März).
Noch stärker entwickelten sich Goldminen-Aktien-ETFs. Der Market Access NYSE Arca Gold Bugs UCITS ETF (GOLB) mit 73 Mio. US-Dollar, der L&G Gold Mining UCITS ETF (AUCO) mit 156 Mio. US-Dollar und der VanEck Gold Miners UCITS ETF (GDX) mit 789 Mio. US-Dollar stiegen im selben Zeitraum um 12,4%, 11,8% bzw. 10,3%.
Die Performance der Produktklasse war zwar gedämpfter, aber die beliebtesten Gold-ETCs Europas sammelten neue Vermögenswerte ein. BlackRocks IGLN nahm in der Vorwoche 71 Mio. US-Dollar auf. Der größte ETC des Kontinents, der Invesco Physical Gold ETC (SGLN) mit 15,2 Milliarden US-Dollar, verzeichnete Zuflüsse von 228 Mio. US-Dollar.
Ole Hansen, Leiter Rohstoffstrategie bei Saxo Bank, führt die Performance des Edelmetalls auf die Suche nach sicheren Häfen zurück. Der Kollaps der SVB, der 18. größten US-Bank, warf Fragen bezüglich breiterer Risiken im Finanzsystem auf.
Nachdem die systemrelevante Credit Suisse seit ihren Allzeithochs bis Mittwoch letzter Woche mehr als 97% ihres Wertes verloren hatte, konnte selbst eine von der Schweizer Regierung vermittelte Übernahme durch Konkurrent UBS die Nerven der Anleger noch nicht beruhigen.die übernehmende Bankkonnte die Anleger nicht beruhigen.
Hansen sagte: „Vor der jüngsten Krise waren Edelmetalle von Investoren dramatisch untergewichtet. Diese hatten im Februar noch kräftig verkauft.“
„Die ETF-Bestände in Gold stiegen in der Vorwoche am stärksten seit einem Jahr. Mit 2.871 Tonnen liegen sie jedoch immer noch fast 450 Tonnen unter dem Spitzenwert von 2022.unter dem Höchststand von 2022Währenddessen reduzierten Spekulanten ihre Netto-Long-Positionen in Futures über fünf Wochen bis zum 7. März um 78 %.“
Mit Blick auf die Zukunft nannte er die Sitzung des Federal Open Market Committee (FOMC) als eine der bedeutendsten und „am schwierigsten vorherzusagenden seit Jahren“. Märkte erwarten nun, dass die Federal Reserve ihre bisher hawkische Geldpolitik überdenken wird.
Nachdem die Fed ihren Leitzins so schnell wie seit Paul Volckers Amtszeit in den 1980er Jahren nicht mehr angehoben hatte, zeigte die US-Zinskurve auch die tiefste Inversion seit vier Jahrzehnten. Zweijährige US-Staatsanleihen boten zuletzt Renditen von über 5%.
Die Ereignisse der letzten zwei Wochen löschten jedoch 100 Basispunkteaus kurzlaufendenUS-Staatsanleihen innerhalb einer Woche. Märkte ignorieren nun fast vollständig die Möglichkeit einer weiteren Zinserhöhung um 50 Basispunkte.
Vor diesem Hintergrund können andere als sicher geltende Anlagen florieren. Goldpreise bewegen sich tendenziell umgekehrt zu den Renditen US-amerikanischer Staatsanleihen.

Quelle: Bloomberg Intelligence, Reuters
Nitesh Shah, Leiter Rohstoff- und makroökonomische Forschung bei WisdomTree, erwartet, dass Gold seine jüngsten Gewinne halten wird, solange die „Turbulenzen“ anhalten. Er warnte jedoch, dass das Edelmetall als Position in den Portfolios der Anleger liquidiert werden könnte, wenn sich die Marktbedingungen verschlechtern.
„Das wichtigste kurzfristige Risiko für Gold ist derzeit nicht die schnelle Erholung des Marktvertrauens, sondern ein breiter Marktabschwung, der zu Goldverkäufen führen könnte, um Liquidität für andere Verpflichtungen zu beschaffen – wie Margin Calls“, sagte Shah. „In einem solchen Szenario wird sich Gold wahrscheinlich im Laufe der Zeit erholen, da andere Anleger das Metall kaufen werden, um ihre defensiven Absicherungen zu stärken.“








