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Indexanbieter im Zielkonflikt bei der Konstruktion von Themen-ETFs

„Es gibt einen dreieckigen Zielkonflikt zwischen der Reinheit eines Themas, seiner Diversifizierung und seiner Liquidität.“

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Die geplante Überarbeitung des Clean-Energy-Index durch S&P Dow Jones Indices (SPDJI) wirft eine unbequeme Debatte über Themen-ETFs auf: Sollen wir uns bei der Portfolio-Konstruktion mehr Sorgen über eine Überkonzentration oder eine Überverwässerung machen?

Dieses Dilemma hat sich im Rahmen der Neugewichtung des SPDJI Global Clean Energy Index gezeigt. Diese dürfte die Zusammensetzung des viel beachteten iShares Global Clean Energy UCITS ETF (INRG) und des iShares Global Clean Energy ETF (ICLN) beeinflussen. Grund dafür sind die starken Zuflüsse im vergangenen Jahr.

Nach Konsultationen mit Investoren am 4. und 12. März teilte die Société Générale mit:Der Index von SPDJI wird voraussichtlich erweitertvon 30 auf 77 Titel. Die Aufnahmekriterien erlauben künftig Unternehmen mit einem „signifikanten“ und sogar „einigen“ Bezug zu sauberer Energie. Zuvor galten nur reine „Pure Plays“ im Bereich saubere Energie.

Die Entscheidung zur Diversifizierung außerhalb von „Pure Plays“ erfolgte nicht mangels sauberer Energie-Anbieter. Bloomberg Intelligence identifizierte im Februar insgesamt 255 Erneuerbare-Energien-Unternehmen, die in Clean-Energy-ETFs enthalten waren. Vielmehr war die Entscheidung nötig, um die SPDJI-Regeln zu Liquidität und Marktkapitalisierung einzuhalten.

Das Ergebnis: Illiquide und teilweise 36-fach überbewertete (im Verhältnis zum Gewinn) Unternehmen werden ihre Gewichtungen in den Portfolios von INRG und ICLN reduzieren. Die SocGen erwartet beispielsweise Kürzungen der Allokationen bei Meridian Energy, Verbund und Contact Energy um 3,6 %, 3,5 % und 3,2 %.

Die Investmentbank erklärte zwar, die Änderungen würden Emittenten helfen, große Vermögenswerte nicht in wenigen Small-Cap-Aktien zu konzentrieren. Sie wies jedoch darauf hin, dass vage Definitionen des Engagements im Bereich saubere Energie zu einersubjektiven Auslegung und verwässerten Engagements im Bereich sauberer Energieführen könnten.

Eine prägnante Zusammenfassung dieses Zielkonflikts zwischen Überkonzentration und geringer Überzeugung lieferte François Millet, Leiter Index- und Produktentwicklung bei Lyxor, letzte Woche auf der VeranstaltungETF Stream’sBig Call: Thematic ETFs:„Es gibt einen dreieckigen Zielkonflikt zwischen der Reinheit eines Themas, seiner Diversifizierung und seiner Liquidität.“

Im Kontext der Clean-Energy-ETFs von BlackRock haben Diversifizierungsvorschläge ihre Kern-Nachhaltigkeitsbotschaft verwässert. Dies wiederum veranlasste Interactive Investor dazu,den Status der Fonds als Mitglieder seiner „ACE 40“-Listeethischer Anlageprodukte zu überprüfen.

Auch wenn dies im Rahmen der SPDJI-Neugewichtung diskutiert wird, wirft das zugrunde liegende Problem Fragen für thematisch orientierte Anleger aller Kategorien auf. Sollen besonders populäre Themen diversifiziert werden, um das Konzentrationsrisiko zu reduzieren? Oder schwächt das Risiko der Überverwässerung den einzigartigen Verkaufsvorteil (USP) von Themenstrategien gegenüber ihren breiteren, indexbasierten Pendants?

Die Antwort darauf wird von Anleger zu Anleger unterschiedlich sein und vom Risikoprofil abhängen. Der „dreieckige Zielkonflikt“ ist jedoch eine entscheidende Überlegung für alle, die sich mit Themen-ETFs befassen.

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