S&P 500 ETFs in Europa verzeichneten letzte Woche hohe Zuflüsse. US-Präsident Joe Bidens Pläne für höhere Kapitalertragssteuern dämpften US-Aktien.
Laut Daten von Ultumus verzeichnete der Vanguard S&P 500 UCITS ETF (VUSA) die höchsten Zuflüsse aller in Europa gelisteten ETFs. Im Wochenverlauf bis zum 23. April flossen ihm 259 Millionen US-Dollar zu.
Darüber hinaus sammeltenderXtrackers S&P 500 Swap UCITS ETF (D5BM), der Amundi S&P 500 UCITS ETF (500) und der Invesco S&P 500 UCITS ETF (SPXS) jeweils 146 Mio. USD, 145 Mio. USD und 101 Mio. USD an neuen Vermögenswerten ein.
Zuvor hatte ein Bloomberg-Bericht darauf hingewiesen, dass die Kapitalertragssteuer für Personen mit Einkommen über 1 Million US-Dollar um 20 % steigen könnte, wenn Bidens neue Steuerpläne in Kraft treten.
Steen Jakobsen, CIO bei Saxo Bank, kommentiert: „Ein neuer Vorschlag Bidens sieht eine Kapitalertragssteuer von bis zu 39,6 % vor. Dies soll die sozialen Ausgaben und Infrastrukturinvestitionen für Personen mit Einkommen von 1 Million US-Dollar oder mehr finanzieren.“
„Zählt man die 3,8 % Kapitalertragssteuer zur Finanzierung von Obamacare hinzu, würde dies den Spitzensteuersatz auf Kapitalerträge übersteigen, der auf das höchste Einkommen angewendet wird.“
Wall-Street-Investoren reagierten sofort alarmiert, als die Steuerpläne am vergangenen Donnerstag vorgelegt wurden. Der S&P 500 fiel um 0,9 % und verzeichnete damit die schwächste Handelssitzung seit etwa einem Monat.
Obwohl mit Steuererhöhungen auf Unternehmens- und Kapitalerträge zu rechnen war, seit eine Präsidentschaft Bidens wahrscheinlich erschien, schockierte die Verdoppelung der Kapitalertragssteuer die Marktteilnehmer.
Der Volatilitätsindex (VIX) der Chicago Board of Options Exchange stieg ebenfalls auf den höchsten Stand seit einem Monat. Dies unterstreicht die anfängliche Angst der Anleger, als Biden seine Pläne darlegte.
„Dieser Plan und die bereits vorgeschlagene Erhöhung der Unternehmenssteuernstellen zumindest Hürden für die Aktienmarktentwicklung dar, wie wir sie nach dem Covid-Ausbruch erlebt haben“, fügte Jakobsen hinzu.
Dennoch wählten die Anleger offenbar die Erholungsgeschichte nach Covid-19 gegenüber den Risiken weiterer steuerlicher Belastungen. Sie kauften den Dip bei S&P 500 Strategien, während Index-Tracker die Verluste abbuchten.
Der US-Markt erholt sich nicht nur stark von der Pandemie-Volatilität. Er bleibt auch in den kommenden Monaten eine wichtige Säule für Anleger. Angesichts zunehmender Corona-Wellen in Schwellenländern erinnert er an die relative Stabilität Amerikas.






