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Investoren setzen auf China-ETFs: Das Schlimmste ist überstanden

Der CSI 300 Index ist im letzten Monat um 7,9 % gestiegen, während der S&P 500 in den Bärenmarkt eintritt.

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Investoren zeigten sich letzte Woche optimistisch für China. Über 470 Mio. US-Dollar flossen in ETFs, die den Markt abbilden. Es gibt Anzeichen, dass Chinas Wirtschaft einen Wendepunkt erreicht hat.

Chinas strikte Null-Covid-Politik gilt weiterhin. Dennoch lockern sich die Lockdowns. Gleichzeitig fördert die Regierung das Wirtschaftswachstum. Westliche Zentralbanken straffen dagegen ihre Geldpolitik.

Zudem könnte die regulatorische Behandlung von Technologie weniger streng werden. Berichte deuten auf ein Ende der Untersuchung gegen den Fahrdienstvermittler Didi hin.

Chinesische Aktien stiegen auf den höchsten Stand seit Anfang März. Investoren setzen auf Wachstumschancen, während globale Märkte schwächeln.

Der CSI 300 Index legte im letzten Monat um 7,9 % zu. Der S&P 500 fiel diese Woche in den Bärenmarkt. Er verlor im gleichen Zeitraum 10,3 %. Die US-Notenbank Federal Reserveerhöhte die Zinsenum weitere 75 Basispunkte am vergangenen Mittwoch.

ETF-Investoren nutzten die Gelegenheit. Sie wollen ihre Verluste im US-Aktienmarkt ausgleichen.

Der iShares MSCI China A UCITS ETF (CNYA) verzeichnete die höchsten Zuflüsse. Er zog in den sieben Tagen bis zum 17. Juni 293 Mio. US-Dollar an. Der iShares MSCI China UCITS ETF (ICHN) sammelte 102 Mio. US-Dollar ein, so Daten von Ultumus.

Der KraneShares CSI China Internet UCITS ETF (KWEB) verzeichnete letzte Woche Zuflüsse von 44 Mio. US-Dollar.

Der HSBC MSCI China UCITS ETF (HMCH) und der Lyxor MSCI China UCITS ETF (LCCN) sahen Zuflüsse von 13 Mio. US-Dollar bzw. 8 Mio. US-Dollar.

JP Morgan sieht positive Impulse für Schwellenländer. China dürfte die globale Konjunktur entkoppeln.

„Chinas Makroausblick sollte sich in der zweiten Jahreshälfte 2022 positiv von der Weltwirtschaft abkoppeln“, heißt es. „Es gibt auch positive De-Risking-Optionen. US-Präsident Joe Biden deutete mögliche Zollsenkungen an. Dies soll steigende US-Verbraucherpreise dämpfen. Zudem nehmen Unsicherheiten bei Regulierung, Delisting und geopolitischen Risiken für Chinas Internetbranche ab.“

Dennoch sind die jüngsten Entwicklungen ambivalent. China hält an seiner Null-Covid-Politik fest. Neue Lockdowns in einigen Regionen schüren Sorgen vor erneuten Lieferkettenproblemen.

Helen Qiao, China- und Asienökonomin bei der Bank of America, erklärt: „Jüngste Lockdowns in chinesischen Großstädten schüren Bedenken hinsichtlich globaler Lieferkettenprobleme und Inflation. Trotz der starken Exporterholung im Mai sind diese Risiken nicht verschwunden.

„Da es keine Anzeichen für eine Abkehr von der Null-Covid-Strategie gibt, werden anhaltende Kontrollmaßnahmen Chinas industrielle Aktivitäten kurzfristig voraussichtlich belasten.“

Chinesische Anleihen leiden weiter

Während die Stimmung bei chinesischen Aktien kippt, leidet der Anleihenmarkt. Steigende US-Renditen schmälern den Vorteil chinesischer Anleihen.

Der iShares China CNY Bond UCITS ETF (CNYB) verliert seit Jahresbeginn kontinuierlich Vermögen. Letzte Woche gab es Abflüsse von 423 Mio. US-Dollar. Seit Januar schrumpfte der ETF von 13,6 Mrd. US-Dollar auf 6,2 Mrd. US-Dollar (Stand 17. Juni). Das ist mehr als die Hälfte des Vermögens.

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