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IWD: Equileaps van Maasdijk - Frauen im Vorstand kein Beleg für Gleichstellung

Von Daten zu Druck und Druck zu Fortschritt

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Investoren und Indexanbieter müssen mehr als nur Schlagzeilen zu Frauen in Führungspositionen berücksichtigen, wenn sie bewerten, ob Unternehmen die Gleichstellung der Geschlechter voranbringen. Das sagt Diana van Maasdijk, Mitgründerin und CEO von Equileap.

Im Gespräch mit ETF Stream vor dem Internationalen Frauentag sagte van Maasdijk(Bild), dass Frauen im Vorstand allein kein Beleg für Geschlechtergleichheit seien. Ihre Firma identifiziere bis zu 19 relevante Kennzahlen.

„Andere Kriterien sind die gleiche Vergütung und ob ein etwaiger Gender Pay Gap veröffentlicht wird. Auch die Work-Life-Balance und ob Elternurlaub für Männer und Frauen angeboten wird, oder ob flexible Arbeitszeiten für Mitarbeiter gelten“, so van Maasdijk.

„Man muss auch Richtlinien zum Schutz von Frauen in der Lieferkette und zur Schaffung einer Kultur der Gleichheit und Chancengleichheit beachten. All das ist quantifizierbar.“

ESG-Debatte: Den Lärm navigieren

Van Maasdyks Kommentare kommen zu einer Zeit, in der die ESG-Debatte sich mehr auf Umwelt- als auf Sozialthemen konzentriert.

Im vergangenen November wurde der iShares Refinitiv Inclusion and Diversity UCITS ETF (OPEN) als einer der ersten Fonds von ‘light green’ Artikel 8 zu ‘nicht nachhaltig’ gemäß Artikel 6 umklassifiziert, vor Inkrafttreten der SFDR ‘Level 2’.

Dies geschah, obwohl sich zwei der 14 Principal Adverse Impact Statements (PAIS) der SFDR auf den Gender Pay Gap und Frauen im Vorstand konzentrieren. Van Maasdijk argumentiert jedoch, dass „es sicherlich mehr sein könnten“.

„Die Umwelt ist ein entscheidendes Thema, aber das bedeutet nicht, dass man sich nicht gleichzeitig mit Geschlechterfragen befassen kann“, fuhr sie fort. „Ich würde mir wünschen, dass sich mehr ETFs auf das ‚S‘ konzentrieren, insbesondere mit einem spezifischen Fokus auf die Gender-Perspektive und im Anleihebereich, wo es derzeit keine Gender-ETFs gibt.“

Van Maasdijk fügte hinzu, dass das Engagement bei ESG-Themen „unglaublich wirkungsvoll“ für die Gleichstellung der Geschlechter sei. Dies gelte insbesondere, wenn die „Big Three“ Vermögensverwalter bei der Ernennung von Direktoren oder der Vergütung von Unternehmen abstimmen, um die weibliche Vertretung zu erhöhen oder transparenter über die Bezahlung der Mitarbeiter zu sein.

„Wenn der Endinvestor gesellschaftliche Themen am Herzen liegen, ist es absolut legitim, Unternehmen auf diese Themen anzusprechen“, sagte sie.

„Im kleineren Rahmen bitten wir Unternehmen, unsere Daten und Ergebnisse zu validieren. Eine Reihe von ihnen meldet sich sofort bei uns und möchte uns weitere Informationen geben oder mehr über unsere Bewertung erfahren, da sie wissen, dass unsere Daten an Vermögensverwalter verkauft werden.

„Das setzt Unternehmen unter Druck, positivere Maßnahmen zu ergreifen.“

Erfahrungen von Frauen in ETFs

Betrachtet man die Akteure der Vermögensverwaltungsbranche, so ist das Finanzwesen laut van Maasdijk nach „heftiger Kritik“ zur Erhöhung der weiblichen Repräsentation auf allen Ebenen der Unternehmensstruktur nun der zweitbeste Sektor in Bezug auf Geschlechterbalance und Gleichstellung.

Dennoch sei die ETF-Branche „noch nicht so weit“, es bedürfe weiterer Fortschritte bei der Repräsentation und der Unternehmenskultur.

„Wenn es um die Geschlechterbalance bei Meetings und Konferenzen geht, sind wir noch nicht am Ziel“, sagte van Maasdijk. „Der Sektor muss immer noch Frauen finden und fördern, auch wenn sich die Dinge langsam verbessern.“

Sie fügte hinzu, dass Frauen auch impliziten Herausforderungen gegenüberstehen, wie dem Eintritt in überwiegend männliche Netzwerke, die seit Jahrzehnten bestehen.

„Freundinnen meines Alters haben mir erzählt, dass sie an diesen männlichen Aktivitäten teilnehmen, weil dort Geschäfte gemacht und Entscheidungen getroffen werden.

„Die Frauen, die allein für Haushalt oder Kinder verantwortlich sind, arbeiten höchstwahrscheinlich von neun bis fünf und gehen dann, auch wenn das schlecht für ihre Karriere ist.“

Diese Probleme werden jedoch zunehmend von wichtigen Entscheidungsträgern der Branche diskutiert.

„Ich war kürzlich auf einem Frühstück von Women in ETFs in Miami während der ETF Exchange Konferenz und es wurde sehr gut von männlichen und weiblichen Branchenmitgliedern besucht.

„Ich würde mir immer noch eine größere Vertretung wünschen, aber diese Gespräche finden statt viel häufiger statt als noch vor einem Jahrzehnt.“

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