Der Vermögensverwalter GMO von Starinvestor Jeremy Grantham bringt seinen ersten ETF auf den Markt. Das Angebot wird erweitert, da die Nachfrage nach ETFs traditionelle Investmentfonds übertrifft.
Der geplante aktiv gemanagte ETF investiert in Qualitätsaktien aus den USA. Dies geht aus einem Prospekt hervor, den das Unternehmen am 21. August bei der US-Börsenaufsicht SEC eingereicht hat.Prospekt
GMO mit Sitz in Boston verwaltet per 30. Juni ein Vermögen von 58,8 Milliarden US-Dollar. Wie aus der Einreichung hervorgeht, wird der Fonds nicht anhand eines Wertpapier-Benchmarks oder Index gemanagt.
ETFs gewinnen Marktanteile von Investmentfonds. Dies liegt unter anderem an ihrer einfacheren Handelbarkeit und steuerlichen Vorteilen. Im Mai flossen Anleger 33 Milliarden US-Dollar in US-gelistete ETFs, während sie 53 Milliarden US-Dollar aus traditionellen Fonds abzogen (ohne Geldmarktfonds), meldet Morningstar.
GMO, gegründet vor 26 Jahren, bietet derzeit über 20 Investmentfonds an.
Die Entscheidung zur ETF-Einführung sei „getrieben von der Nachfrage aus dem Intermediär- und Wealth-Management-Bereich“, teilte das Unternehmen mit.
GMO steigt spät in die ETF-Branche ein
Das Unternehmen steigt spät in einen wettbewerbsintensiven Markt ein. Dieser wird von wenigen großen Anbietern dominiert und ist durch ständigen Geburstdruck gekennzeichnet. GMO agiert als Verbund von Investmentteams, die mit institutionellen Anlegern, Family Offices und Vermögensverwaltern zusammenarbeiten.wenigen großen AnbieternGeburstdruck
Das Unternehmen setzt auf ETFs, da sowohl Privatanleger als auch Berater zunehmend in diese Anlageklasse investieren und eine breitere Produktpalette fordern.zunehmend investieren
Um zu prüfen, ob ein Unternehmen die Kriterien für „hohe Qualität“ erfüllt und in den Fonds aufgenommen wird, berücksichtigt GMO sowohl „systemische Faktoren“ wie Rentabilität und Verschuldung als auch „qualitative Faktoren“. Dazu zählt die Einschätzung von GMO zur Wettbewerbsposition und den Wachstumschancen des Unternehmens.
Der Fonds kann laut Prospekt auch in außerbörsliche Derivate und ETFs investieren. Gebühren sind in der Einreichung noch nicht ausgewiesen.
Grantham erlangte als Investor Bekanntheit, da er den Platzen der Dotcom-Blase im Jahr 2001 und die globale Finanzkrise 2008 korrekt vorhergesagt hatte.
Zuletzt prognostizierte er in einem Interview mit Bloomberg am 17. August eine Rezession im kommenden Jahr aufgrund der Zinserhöhungen der US-Notenbank Fed.
Dieser Artikel wurde ursprünglich veröffentlicht aufETF.com



