Dieser Artikel erschien zuerst in ETF Insider. Lesen Sie die vollständige Ausgabe, hier.
Im heutigen dynamischen Finanzumfeld hat Künstliche Intelligenz (KI) die Erstellung systematischer Portfolios revolutioniert. KI verarbeitet riesige Datenmengen schnell. Dies beschleunigt den Trend zu datengesteuerter Asset Allocation. Es wirft Fragen zur Rolle traditioneller, diskretionärer Anlageverwaltung auf.
KI ist ein Gewinn, trotz gängiger Vorurteile. Bei ACCI Capital Investments sehen wir keine Entweder-Oder-Debatte, sondern eine starke Synergie.
Wir kombinieren KI-gestützte Erkenntnisse mit menschlicher Expertise. So optimieren wir die Portfolio-Performance. KI erfasst systematisch Trends. Portfoliomanager interpretieren komplexe, unvorhergesehene Ereignisse wie geopolitische Risiken und Marktschocks.
Dieser hybride Ansatz schafft eine ausgewogene, adaptive Anlagestrategie. Er vereint die Präzision von KI mit der Kontexttiefe erfahrener Manager.

ETFs als optimale Anlagevehikel nutzen
Unsere Portfolio-Konstruktion basiert ausschließlich auf ETFs. Dies hat mehrere Gründe:
Kosteneffizienz: Geringere Gebühren als bei vielen aktiv gemanagten Fonds. Anleger behalten mehr Rendite.
Echtzeit-Handel: ETFs lassen sich während des Handelstages flexibel handeln. Dies ermöglicht schnelle Anpassungen an Marktveränderungen.
Transparenz: Regelmäßige Offenlegung der ETF-Bestände verbessert das Risikomanagement und das Anlegervertrauen.
Flexibilität: ETFs ermöglichen präzise Allokationen über Sektoren, Anlageklassen und Regionen hinweg. Sie unterstützen unsere strategischen Ziele. Diese Vorteile machen ETFs zur idealen Wahl für effizientes, flexibles und kostengünstiges Portfoliomanagement. Sie passen gut zu unseren dynamischen und reaktionsschnellen Anlagestrategien.
Der Asset-Allokationsprozess: Strategische und taktische Anpassungen ausbalancieren
Unser Asset-Allokationsprozess besteht aus zwei Kernkomponenten: Strategische Asset Allocation (SAA) und Taktische Asset Allocation (TAA).
SAA: Legt die Zielgewichte für jede Hauptanlageklasse fest. Sie bildet einen stabilen, langfristigen Rahmen für Aktien, Anleihen und andere Anlagen. Ziel ist ein ausgewogenes, diversifiziertes Portfolio für nachhaltiges Wachstum.
TAA: Ermöglicht gezielte Anpassungen innerhalb der SAA. So reagieren wir auf Marktchancen und -risiken. TAA verfeinert die Aktienquote nach Sektoren, Regionen und Faktoren. Sie steuert Anleihen nach Bonität. Diese Flexibilität erlaubt uns, das Portfolio bei sich ändernden Marktbedingungen zu optimieren.
Zur Steuerung der TAA nutzen wir proprietäre, KI-gestützte Risikoindikatoren. Diese bieten zwei Hauptvorteile:
Komplexe Mustererkennung: KI identifiziert nichtlineare Beziehungen und verborgene Korrelationen. Menschliche Analyse allein übersieht diese oft.
Reduzierung von Verhaltensverzerrungen: KI eliminiert subjektive Biases wie übermäßiges Selbstvertrauen oder Verankerungseffekte. KI-gestützte Einblicke fördern objektivere, datenbasierte Entscheidungen.

Unsere TAA wird durch einen diskretionären Ansatz ergänzt. Dieser basiert auf vier Säulen:
Makroökonomische Säulen: Wachstums-, Inflations- und Beschäftigungstrends geben den breiteren wirtschaftlichen Kontext vor.
Bewertungskennzahlen: Die Einschätzung von Über- oder Unterbewertungen von Vermögenswerten informiert Ein- und Ausstiegszeitpunkte.
Unternehmensgewinne: Die Verfolgung von Gewinnen dient als Indikator für die Marktgesundheit.
Technische Indikatoren: Wichtige Signale für Portfolio-Rebalancing und Reaktionsfähigkeit.
Dank dieser Strategie erzielen unsere drei proprietären Fonds in diesem Jahr bisher eine First-Quartile-Performance im Vergleich zu ihrer Peergroup.
Unser Ansatz, eine überwiegend Long-Position in Aktien und eine kurze Duration bei Anleihen beizubehalten, hat sich bewährt. Er liefert starke Renditen in einem herausfordernden Marktumfeld.
Die letzten Jahre haben diese Strategien auf die Probe gestellt. Die Weltwirtschaft erlebte tiefgreifende Verwerfungen – von der Pandemie bis zu geopolitischen Spannungen wie dem Ukraine-Russland-Konflikt und Chinas Null-COVID-Politik. Dies trieb Inflationsdruck an, dem Zentralbanken aggressiv begegneten.
Mit der Normalisierung der Zinssätze stehen große Volkswirtschaften vor neuen Fragen zu Wachstum und Stabilität. Erschwerend kommt hinzu, dass Trumps jüngster Sieg den Fokus auf Fiskalausgaben verstärkt hat. Dies schürt Sorgen vor Zöllen in einer Welt, die sich bereits zur Deglobalisierung neigt.
Erhöhte Fiskalmaßnahmen können kurzfristiges Wachstum ankurbeln. Vorgeschlagene Zölle könnten jedoch den Welthandel stören und Lieferketten belasten. Dies würde Wirtschaftsallianzen umgestalten und Marktdynamiken beeinflussen.
Die sich entwickelnde ETF-Landschaft
Trotz dieser Herausforderungen entwickelt sich die ETF-Landschaft weiter. Sie bietet uns ein immer ausgefeilteres Instrumentarium.
Aktive ETFs können nun Einschränkungen früherer, rein passiver ETFs adressieren. Sie bieten Flexibilität und taktische Chancen, die zuvor begrenzt waren.
Zudem verbessert der Aufstieg faktorbasierter ETFs, wie z.B. qualitätsorientierter Vehikel, unsere Fähigkeit, komplexe Umgebungen präzise zu steuern.
Durch diese Fortschritte bleibt unsere Strategie anpassungsfähig, kosteneffizient und bereit, Wachstum zu erzielen und gleichzeitig Risiken zu mindern. Dies bekräftigt unser Engagement für den Aufbau robuster ETF-Portfolios, die die Komplexität heutiger Märkte widerspiegeln.
Diese Flexibilität wird wahrscheinlich einige aktive Fondsmanager zum ETF-Bereich ziehen. Mit ihrer Fähigkeit, sich schnell an Marktveränderungen anzupassen und gezielte Allokationen anzubieten, bieten ETFs nun Optionen, die der Individualisierung traditioneller aktiv gemanagter Fonds Konkurrenz machen. Sie sprechen Anleger an, die sowohl Agilität als auch Kosteneffizienz suchen.
Alberto García Fuentes ist Leiter Asset Allocation bei ACCI Capital Investments.



