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KI-Hype in Europa: BlackRock legt neue ETFs auf

Vermögensverwalter könnten Schwierigkeiten haben, die Rolle fokussierter KI-ETFs im Portfolio zu erklären.

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Künstliche Intelligenz (KI) ist in diesem Jahr ein Top-Thema für Vermögensverwalter. Der Trend zu neuen ETFs für Anleger wird sich 2025 voraussichtlich fortsetzen.

US-Anleger können aus über 40 ETFs wählen, die KI im Namen tragen. LautETF.comist das Angebot in Europa begrenzter. Nur ein Dutzend Produkte sind aufETFbookgelistet.

BlackRock erweitert nun das Angebot für europäische Investoren. Zwei neue Strategien sind gestartet: der iShares AI Infrastructure UCITS ETF (AINF) und der iShares AI Adopters & Applications UCITS ETF (AIAA). Sie notieren an der London Stock Exchange, Euronext Amsterdam, Euronext Paris und der Deutschen Börse. Die Gesamtkostenquote (TER) beträgt 0,35%.

Diese Produkte sind nicht neu. Der weltgrößte Vermögensverwalter legte bereits im Juni 2018 den iShares Future AI & Tech ETF (ARTY) in den USA auf. Dieser verwaltet inzwischen 672 Millionen US-Dollar.

Tony Kim, oder vielleicht ein KI-generierter Avatar des Leiters des globalen Technologie-Teams von BlackRock, erklärte per Video aus San Francisco die Revolution des Computersystems durch neue KI-Fähigkeiten.

BlackRock erläutert das KI-Ökosystem in Schulungsmaterialien als dreistöckigen Kuchen.

Die Basisschicht („Infrastruktur“) umfasst Chip-Hersteller und Cloud-Anbieter. Hier wurde bisher der meiste Wert erzielt. Die mittlere Schicht („Intelligenz“) beinhaltet Datenanbieter und Entwickler von Sprachmodellen. Die oberste Schicht („Anwendungen und Services“) wird laut BlackRock tausende Unternehmen umfassen und das Internet neu gestalten.

BlackRock ist nicht allein mit weitreichenden KI-Prognosen. Der IWF schätzt, dass KI bis Januar etwa 30% der Arbeitsfunktionen in Industrieländern ersetzen könnte. Dies würde die Nachfrage nach Arbeitskräften und Löhnen senken.

Die globalen Ausgaben für KI werden bis 2030 voraussichtlich 19,9 Billionen US-Dollar erreichen, so die International Data Corporation. Die Beratungsfirma prognostizierte im September, dass KI 2030 3,5% des globalen BIP ausmachen wird.

Andere Vermögensverwalter nutzen den KI-Trend ebenfalls. Invesco startete im November den Invesco Artificial Intelligence Enablers UCITS ETF (IVAI). Cathy Woods Ark Invest sorgte für Aufsehen, als sie im April "disruptive Innovationen" nach Europa brachte. Der ARK Artificial Intelligence & Robotics UCITS ETF (ARKI) sammelte bisher lediglich 19 Millionen US-Dollar ein.

Nur drei dedizierte KI-ETFs in Europa finden Anklang bei Anlegern. Der Xtrackers Artificial Intelligence & Big Data UCITS ETF (XAIX) verwaltete 4,2 Milliarden US-Dollar. Der WisdomTree Artificial Intelligence UCITS ETF (WTAI) erreichte 800 Millionen US-Dollar und der L&G Artificial Intelligence UCITS ETF (AIAI) hält 786 Millionen US-Dollar, soETFbook.

Vermögensverwalter könnten Schwierigkeiten haben, die Rolle fokussierter KI-ETFs im Portfolio zu erklären. Anleger haben bereits breite Engagements über ETFs auf den Nasdaq oder den US-Aktienmarkt.

Hohe Bewertungen von KI-ETFs sind ein Problem. BlackRocks ARTY (USA) handelt mit dem 46,8-fachen der vergangenen Gewinne. Zum Vergleich: Der S&P 500 Tracker IVV von BlackRock liegt bei einem KGV von 29,9 nahe dem Allzeithoch.

Andere KI-ETFs weisen ähnliche hohe Bewertungen auf. Viele Unternehmen müssen Gewinne massiv steigern, damit die aktuelle KI-Euphorie nicht enttäuscht.

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