Die Inflation ist hoch, die Zinsen steigen stetig. Die Märkte sind volatil und die US-Wirtschaft schrumpfte zuletzt zwei Quartale lang. Für viele Anleger ist den USA derzeit kein attraktiver Investitionsort. Andere entwickelte Märkte entwickelten sich in den letzten zwölf Monaten sogar noch schlechter.
Die Wertentwicklung von Schwellen- und Frontier-Märkten war uneinheitlich. Dennoch gibt es im vergangenen Jahr einige positive Ausreißer, die taktische Anleger beachten sollten.
Aktien aus Schwellenländern galten bisher als Diversifikationsquelle. Sie blieben jedoch meist hinter den USA zurück. Eine Ausnahme bildete China.die Ausnahme ChinaAllerdings leidet China stark unter den strengen heimischen Corona-Richtlinien. Diese brachten einige Branchen zum Stillstand.
China macht über 30 % der marktgewichteten Schwellenländer-Indizes aus. Es ist daher kein Wunder, dass China die Schwellenländer zuletzt belastete.
Dennoch übertrafen im vergangenen Jahr und auch 2022 einige ETFs den US-Markt.
Öl treibt den Nahen Osten an
Russisches Öl ist aufgrund von Sanktionen im Ukraine-Krieg von vielen Märkten ausgeschlossen. Andere ölproduzierende Länder profitierten von der knappen Versorgung. Der iShares MSCI Saudi Arabia Capped UCITS ETF (IKSA), der iShares MSCI Qatar ETF (QAT) und der iShares MSCI UAE ETF (UAE) übertrafen den iShares Core S&P 500 UCITS ETF (CSPX) in den letzten zwölf Monaten deutlich. Ihre Ölverkäufe trugen dazu bei.
Auf Sicht von zwölf Monaten und seit Jahresbeginn (Stand 27. Juli) übertrafen die drei Nahost-Fonds den US-Markt. Während der S&P 500 im Zwölfmonatszeitraum um 6,3 % fiel, erzielten IKSA, QAT und UAE Renditen zwischen 12 % und fast 23 %.
Der S&P 500 fiel in diesem Jahr bisher um 14 %. Die drei Nicht-US-ETFs legten zwischen 3 % und 12 % zu. Katar war in beiden Zeiträumen der beste Performer unter den Nahost-Ländern.
Die Frage ist, ob die Outperformance anhält, angesichts der jüngsten Moderation der Ölpreise.
Herausragende Werte in Asien
Obwohl China während der Pandemie stark getroffen wurde, zeigen andere Schwellenländer im asiatisch-pazifischen Raum eine starke relative Performance zu den USA.
Der HSBC MSCI Indonesia UCITS ETF (HIDR) zeigte eine besonders starke Performance. Die Zwölfmonatsrendite betrug 17,2 %, die Jahresrendite 1,72 %. Zum Vergleich: CSPX erzielte -6,3 % bzw. -14 %.
Der iShares MSCI India UCITS ETF (NDIA) und der Xtrackers MSCI Malaysia UCITS ETF (XCS3) blieben hinter Indonesien zurück. Sie übertrafen jedoch immer noch den S&P 500. NDIA stieg im Zwölfmonatszeitraum um 0,6 %, XCS3 fiel um 4,6 %. Beide liegen in diesem Jahr über 8 % im Minus.
Lateinamerika: Die Spitzenreiter
Lateinamerika ist eine weitere Region mit starker Performance ausgewählter Länder im Vergleich zu den USA.
Der iShares MSCI Chile ETF (ECH) war ein besonderer Ausreißer. Er erzielte eine Jahresrendite von 17,1 % und eine Einjahresrendite von 5,5 %.
Die übrigen betrachteten Fonds sind im Jahresverlauf und im Zwölfmonatszeitraum rückläufig, entwickelten sich aber besser als die USA. Der iShares MSCI Mexico Capped UCITS ETF (CMXC) und der Global X MSCI Colombia ETF (GXG) verloren 6,4 % bzw. 11,1 %. Der S&P 500 fiel um 14 %.
Im Zwölfmonatszeitraum fiel der S&P 500 um 6,3 %. CMXC gab um 2,6 % nach, GXG um 5,4 %.
Schwellenländer galten traditionell als Möglichkeit zur Portfolio-Diversifikation. Betrachtet man den Sektor jedoch als Ganzes, bietet er wenig Diversifikation, da China die Kategorie überschattet.
Ein granularerer, performance-orientierter Ansatz könnte ETF-Anlegern ermöglichen, Schwellenländer mit besseren Ergebnissen in ihr Portfolio aufzunehmen.
Diese Story wurde ursprünglich veröffentlicht aufETF.com
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