Online-Plattformen werden laut einer PwC-Umfrage in den nächsten drei Jahren der wichtigste Nachfragetreiber für ETFs in Europa sein.
Die Umfrage unter Marktteilnehmern, die rund 80 % der globalen ETF-Vermögenswerte repräsentieren, ergab, dass 76 % eine starke Nachfrage nach ETFs auf digitalen Plattformen erwarten. Weitere 24 % prognostizieren eine moderate Nachfrage.
Dies liegt auf einer Linie mit der Nachfrage von Privatbanken, die von den Befragten ebenfalls als wichtiger Wachstumsbereich für ETFs in Europa angesehen wird.
Marie Coady, Global ETF Leader bei PwC, erklärt, dass ETFs gut für Online-Plattformen geeignet sind und ihr Angebot auch neue Anleger anzieht.
„Die Schwierigkeiten, während der Pandemie persönlich mit Beratern zu interagieren, haben mehr Anleger dazu veranlasst, auf Robo-Advisor und Online-Plattformen umzusteigen. Die zunehmende Digitalisierung der ETF-Distribution senkt Kosten, verbessert die Zugänglichkeit und zieht neue Investoren an“, so Coady.

Quelle: PwC
Die Akzeptanz von Online-Plattformen durch Privatanleger unterscheidet sich in Europa stark. BlackRock prognostizierte kürzlich, dass bis 2026 20 Millionen Menschen monatlich in ETF-Sparpläne einzahlen werden. Dies liegt weit vor Großbritannien, wo die Verfügbarkeit von ETFs auf Retail-Plattformen alsmiserabel geringeingestuft wird.
Es gibt jedoch Anzeichen, dass sich das Blatt wendet. Die Online-Investmentfirma Nutmeg verwaltet rund 5 Milliarden Pfund an ETF-Vermögenswerten für ihre Kunden über ihren Managed Portfolio Service. Auch etablierte Plattformen erkennen das wachsende Interesse an ETFs.
Scalable Capital, eine digitale Investmentplattform mit rund 6 Milliarden Euro Assets under Management, treibt das ETF-Wachstum in Europa maßgeblich voran. Simon Miller, Mitgründer des Unternehmens, betont, dass die Ergebnisse einen seit einigen Jahren andauernden Trend bestätigen.
„Ich denke, die Dynamik, die wir jetzt im Retail-Bereich bei ETFs sehen, bestätigt, was die Fondsbranche schon lange weiß“, sagt er. „Es gibt keinen besseren Weg, eine breite Markt-, Regionen- oder Sektorabdeckung zu niedrigen Kosten zu erzielen.“
Im vergangenen Monat erweiterte Hargreaves Lansdown seinenpassiven Research-Bereichum ETFs, um der Kundennachfrage und den Branchenentwicklungen Rechnung zu tragen.
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