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US EU money inflow
Analysen

Rekordgewinne in den USA und Europa beflügeln ETF-Wachstum

Optimismus unter globalen Fondsmanagern bezüglich der Aussichten für europäische Aktien im Jahr 2025 wächst

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Der Rekordstart ins Börsenjahr mit S&P 500, FTSE 100 und dem europaweiten STOXX Europe 600, die alle neue Höchststände erreichten, befeuert die Expansion des europäischen ETF-Marktes weiter.

Die Gewinne bei Aktien trieben die in Europa gelisteten Exchange Traded Products (ETPs) im Januar zu Nettozuflüssen von 32,9 Milliarden US-Dollar. Dies ist laut Datenanbieter ETFGI ein Rekord für den ersten Monat des Jahres.

Das Interesse von Käufern verstärkte sich im Februar. Dies gilt für BlackRocks iShares Core EURO STOXX 50 UCITS ETF (CSX5) und den BNP Paribas Easy STOXX Europe 600 UCITS ETF (ETZ). Auch der iShares MSCI EMU Small Cap UCITS ETF (CES1), der Deka MDAX UCITS ETF (ELF1) und der Deka DAX UCITS ETF (EL4A) verzeichneten laut Banken-Sales-Desks höhere Zuflüsse im Februar.

Die positive Dynamik beim Vermögenswachstum für ETF-Anbieter dürfte sich fortsetzen. Fondsmanager sind zunehmend optimistisch, dass die Rallye europäischer Aktien noch Raum nach oben hat.

Über drei Viertel – netto 76 % – der Teilnehmer der jüngsten Umfrage von Bank of America unter Fondsmanagern erwarten für europäische Aktien in den nächsten 12 Monaten weitere Gewinne.

Die Bewertungen erscheinen nicht überhitzt. Eurozonen-Aktien notieren beim 13,9-fachen Kurs-Gewinn-Verhältnis auf Basis der erwarteten Gewinne (12-Monats-Forward). Britische Aktien sind mit dem 12,4-fachen etwas günstiger, so Société Générale.

Zum Vergleich: US-Aktien werden mit dem 22,4-fachen (Forward-KGV) gehandelt und liegen über ihrem historischen Durchschnitt. Die Umfrage von Bank of America zeigt: Gut jeder fünfte Fondsmanager erwartet, dass Europa in diesem Jahr der weltweit am besten performende Aktienmarkt sein wird. Die Region wird von Vermögensallokateuren als Top-Pick eingestuft – vor US-Technologieaktien, Hongkonger und japanischen Aktien, Schwellenländern und US-Small Caps.

Der gestiegene Optimismus für Europa zeigt sich bereits im Kaufverhalten. Die Zuflüsse in europäische Aktien-ETPs erreichten im Januar 3,4 Milliarden US-Dollar. Dies liegt deutlich über der bisherigen Rate für 2024.

Auch US-Aktien-ETPs, die in Europa gelistet sind, zogen im Januar starkes Kaufinteresse auf sich. Die Nettozuflüsse betrugen 10,3 Milliarden US-Dollar. Investoren ignorierten weitgehend Bedenken wegen hoher Bewertungen.

JP Morgan prognostiziert, dass die Vermögenswerte in in Europa gelisteten ETPs bis 2030 auf 6 Billionen US-Dollar ansteigen werden. Aktuell sind es 2,4 Billionen US-Dollar.

Jeder Vermögensverwalter muss sein Geschäftsmodell anpassen, um auf diese Verlagerung der Anlegerpräferenzen zu reagieren.

Fast neun von zehn Fondsmanagern, die derzeit keine ETFs anbieten, sagen, dass sieerwarten, die Anlagevehikelin den nächsten drei bis vier Jahren nutzen werden. Dies geht aus einer Umfrage von Carne Group, einer unabhängigen Managementgesellschaft, hervor.

Zwei führende britische Vermögensverwalter –JupiterundSchroders– haben ihren bisherigen Widerstand gegen die Auflage von ETFs aufgegeben. Branchenbeobachter spekulieren, welche Investmentgesellschaften als Nächstes in den Kampf um das Anlegergeld einsteigen könnten.

Das Bestreben, einen ETF-Anteil zu sichern, gleicht der fiebrigen Aufregung eines Goldrausches im 19. Jahrhundert. Immer mehr Wettbewerber drängen auf den Markt, und zahlreiche neue Produkte werden eingeführt. Häufig sind darunteraktiv gemanagte Strategienzu finden.

Die wachsende Zahl von Konvertiten unter traditionellen Vermögensverwaltern könnte die Vermögenswerte in europäischen aktiven ETPs bis 2030 auf 400 Milliarden US-Dollar steigen lassen, so JP Morgan.

Diese Prognose wäre vor wenigen Jahren noch optimistisch erschienen. Doch etablierte ETF-Manager wieBlackRock, Amundi und Invesco erweitern derzeit rasant ihre Palette an aktiven Strategien.

Diese positive Stimmung muss jedoch mit Vorsicht betrachtet werden. Positive Vorhersagen für das zukünftige ETF-Wachstum beruhen auf der Fortsetzung der bemerkenswert günstigen Bedingungen, die das Vertrauen der Anleger in die Finanzmärkte in den letzten Jahren gestärkt haben.

Die Volatilität, die zu Beginn der Coronavirus-Pandemie auftrat, erinnert jedoch daran, dass Korrekturen bei Vermögenspreisen äußerst schmerzhaft sein können.

Die unberechenbaren Drohungen von Präsident Trump, Zölle auf Amerikas wichtigste Handelspartner zu erheben, wurden von den Anlegern bisher weitgehend ignoriert. Ein umfassender Handelskrieg mit China und der EU bleibt jedoch eine Möglichkeit, die zweifellos das Vertrauen der Anleger weit verbreitet schädigen würde.

Trumps Entschlossenheit, Russlands Krieg in der Ukraine schnell zu beenden, und die Wahrscheinlichkeit, dass ein Frieden massive und anhaltende Rüstungsausgaben der europäischen Nationen erfordert, werden die Staatsdefizite erhöhen und die Renditen von Staatsanleihen steigen lassen.

Die Aktienkurse von Rüstungsunternehmen haben positiv auf die Aussicht auf höhere Militärausgaben europäischer Regierungen reagiert. Steigende Renditen von Staatsanleihen könnten jedoch weitere Gewinne für die Aktienmärkte erheblich bremsen.

Dies könnte auch das zukünftige Vermögenswachstum dämpfen, das alle Teilnehmer des europäischen ETF-Ökosystems bis Ende des Jahrzehnts und darüber hinaus anstreben.

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