Thematische Top-Performer im Bereich Clean Energy und Blockchain verbuchten im dritten Quartal hohe Verluste. Die straffe Geldpolitik der Zentralbanken und steigende Staatsanleihenrenditen belasteten risikoreichere und verschuldete Wachstumssektoren.
Das Schlusslicht im letzten Quartal bildeten Subthemen wie die HANetf Electric Vehicle Charging Infrastructure UCITS ETF (ELEC), Invesco Solar Energy UCITS ETF (ISUN), Global X CleanTech UCITS ETF (CTEK) und Global X Hydrogen UCITS ETF (HYDR). Sie verloren 29,9%, 27%, 23,9% und 22,3%.
Breitere Clean-Energy-Themen blieben ebenfalls nicht verschont. Der weltweit beliebteste ETF für saubere Energie, der iShares Global Clean Energy UCITS ETF (INRG), fiel um 20,2%. Damit erreichte er seintiefstes Niveau seit Juli 2020.
Grund für die jüngsten Kursrückgänge ist die Zinsabhängigkeit. Die Leitzinsen der US-Notenbank Fed verharren auf einem Zweijahreshoch. Dies verteuert die Kreditaufnahme für Energieversorger, die neue Kapazitäten aufbauen wollen.
Die Internationale Energieagentur (IEA) stellte bereits 2020 fest, dass Zinserhöhungen die Stromerzeugungskosten aus erneuerbaren Quellen negativ beeinflussen.
Eine Zinserhöhung um 5% steigert die Stromgestehungskosten für Wind- und Solarenergie um etwa ein Drittel. Für Gaskraftwerke sind die Auswirkungen marginal.
Kenneth Lamont, Fondsanalyst bei Morningstar, bezeichnete den schnellsten Zinserhöhungszyklus der Fed seit den 1980er Jahren als erhebliches Gegenwind. Dies gelte trotz unterstützender Politik wie dem US Inflation Reduction Act im Billionenwert.
„Alle anderen Faktoren gleichbleibend, trifft eine Anhebung des Abzinsungssatzes für erwartete zukünftige Cashflows Wachstumsaktien besonders hart. Denn diese Erträge werden später erwartet und daher stärker diskontiert als bei Unternehmen mit starken aktuellen Umsätzen, aber geringerem Wachstumspotenzial“, so Lamont.
Morningstar sieht weitere Herausforderungen für Subsektoren der sauberen Energie. Fallende Preise drücken auf die Margen. Fabrikexpansionen wecken Befürchtungen über Überkapazitäten bei Solarmodulen und Elektrofahrzeugen.
Der Absturz der Gewinner des ersten Halbjahres
Ähnlich dramatisch verlief die Entwicklung bei Blockchain-ETFs. Die straffere Geldpolitik der Fed belastete sie stark. Der Global X Blockchain UCITS ETF (BKCH), WisdomTree Blockchain UCITS ETF (WBLK) und VanEck Crypto and Blockchain Innovators UCITS ETF (DAPP) verloren im Q3 24,3%, 20,6% und 20,4%.
Die „higher for longer“-Rhetorik der Fed nährte Sorgen vor höheren Kreditzinsen und geringeren Barwerten zukünftiger Erträge für wachstumsorientierte Blockchain-Unternehmen. Die Renditen 10-jähriger US-Staatsanleihen erreichten mit 4,8% ein 16-Jahres-Hoch.
Die steigenden Erträge scheinbar sicherer Anlagen wie US-Staatsanleihen trüben die Gewinne risikoreicherer Anlagen – im ersten Halbjahr noch im dreistelligen Bereich – wie etwa bei Blockchain-Mining-Aktien.
Weitere Gründe für die Korrektur bei Blockchain-ETFs sind anhaltende Unsicherheiten und Verzögerungen bei der Zulassung eines Bitcoin-Spot-ETFs durch die US-Börsenaufsicht SEC.
Das Ende einer Themen-Ära?
Das dritte Quartal könnte das Ende für Cannabis-Themen-ETFs in Europa markieren. Fusionen und Übernahmen im Produkt- und Emittentenbereich sind im Gange.
HANetf kündigte dieFusion seines „nicht mehr rentablen“ Medical Cannabis and Wellness UCITS ETF (CBDX) mit dem HAN-GINS Indexx Healthcare Megatrends Equal Weight UCITS ETF (WELL) an. Dies war das faktische Ende der Strategie.
Im selben Monat wurde Rize ETF von AssetCo für 5,25 Mio. Pfund von AssetCo übernommen. Die Auswirkungen auf kleinere Produkte wie den Rize Medical Cannabis and Life Sciences UCITS ETF (WELL) sind unklar. Ob diese Produkte fortgeführt, fusioniert oder eingestellt werden, ist offen.acquired from AssetCo by ARK Invest for £5.25m. It is unclear what this will mean for undersized products including the Rize Medical Cannabis and Life Sciences UCITS ETF (WELL) – and whether such products will be continued, merged or discontinued altogether.
Das dritte Quartal war herausfordernd für das Cannabis-Thema. Der CBDX fiel um 26,7%, da einige seiner Basiswerte aus dem zugrundeliegenden Index entfernt oder delistet wurden.








