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UCITS-Äquivalenz entscheidend für den britischen ETF-Markt

ETF-Emittenten warten auf mehr Klarheit vor der Notierung an der London Stock Exchange.

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Das Wachstum des britischen ETF-Marktes ist blockiert. Vermögensverwalter und die Finanzaufsichtsbehörde (FCA) warten auf die Zuerkennung der Äquivalenz für UCITS-Produkte durch die Regierung.

Die britische Aufsichtsbehördekonsultiert derzeitdie Regeln für das "Overseas Funds Regime" (OFR). Sie erkennt die Besonderheiten von UCITS-ETFs als pan-europäische Produkte im Vergleich zu anderen Strukturen an.

Die Behörde ist jedoch von einer positiven Äquivalenzentscheidung der Regierung abhängig. Diese soll sicherstellen, dass UCITS-ETFs in Großbritannien gehandelt werden können. Die FCA wird voraussichtlich im zweiten Quartal einen Rahmen für das OFR bekannt geben.

Gavin Haran, Leiter Policy für Asset Management bei Macfarlanes, sagte gegenüberETF Stream , dass ETF-Emittenten aufgrund der Unsicherheit mehrere Eventualitäten prüfen müssen.

„Erstens ist fraglich, ob die Regierung UCITS regulatorisch als äquivalent anerkennt. Und falls ja, ob diese Äquivalenz EU-weit oder nur für einzelne Mitgliedsstaaten gilt“, erklärte Haran.

„Diese Frage ist für ETFs doppelt wichtig, da das Finanzministerium und die FCA auch über die Äquivalenz des ETF-Regimes entscheiden müssen.“

Wird keine Äquivalenz gewährt, müssten Vermögensverwalter ETFs unter einer separaten Jurisdiktion in Großbritannien im Gegensatz zum Rest der EU auflegen.

Aufgrund der anhaltenden Unsicherheit nach dem Brexit haben europäische Schwergewichte wie Amundi und AXA Investment Managers entschieden, mit der Registrierung ihrer irischen Collective Asset-management Vehicles (ICAVs) für den britischen Markt zu warten, bis mehr Klarheit herrscht.

Zudem wichen Anbieter wie abrdn und Horizon Kinetics auf andere europäische Börsen aus, anstatt die London Stock Exchange zu nutzen. Grund dafür waren die Komplexität und die Kostendes Zulassungsprozesses überdas "Temporary Marketing Permissions Regime" (TMPR).

Shane Coveney, Partner bei Dillon Eustace, sagte gegenüberETF Stream , dass die Klärung des OFR – welches das TMPR ersetzt – zur Öffnung des britischen Marktes für ETFs führen wird.

„Wir erwarten mit Spannung die Klärung des OFR“, sagte er. „Eine Reihe von ETF-Emittentenbeobachtet diese Entwicklungen sehr genau.“

Abschließende Bemerkung

Eine positive Äquivalenzentscheidung ist für die Gesundheit des europäischen ETF-Marktes unerlässlich. Fragmentierung führt zu höheren Kosten für ETF-Emittenten und kann zu mangelndem Wettbewerb führen, da kleinere Anbieter unter der steigenden regulatorischen Last leiden.

Wie Haran sagte: „Die Unsicherheit nach dem Brexit könnte insofern ein Problem darstellen, als die Einhaltung unterschiedlicher Regelwerke eine Belastung für ETF-Emittenten darstellt und abweichende britische Anforderungen über das OFR durchgesetzt werden könnten.“

„Aber der Zeitrahmen für die britische Abweichung ist langfristig, und die grobe Richtung ist klar: ein ähnlicher, aber doch anderer Ansatz in einigen Bereichen von gemeinsamem Interesse.“

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