US-Kartellbehörden befragen Unternehmen zu ihrer Kommunikation mit Großaktionären im Rahmen von Fusionsermittlungen. Dies berichtet Bloomberg.
Die Federal Trade Commission (FTC) verlangt von Unternehmen, ihre größten Anteilseigner und deren Einfluss aufzulisten. Dies geht aus informierten Kreisen hervor.
Die Nachricht verschärft die Kritik an der Macht der großen ETF-Anbieter gegenüber den von ihnen gehaltenen Unternehmen.
Es ist bekannt, dass BlackRock, Vanguard und State Street, die "Big Three", den Großteil passiver Kapitalflüsse erhalten. Sie kontrollieren über 80 % des US-ETF-Marktes.
Diese enormen Kapitalflüsse machen die "Big Three" zu den größten Aktionären vieler börsennotierter US-Unternehmen.
Typischerweise halten die drei zusammen 22 % des S&P 500. Dies verschafft ihnen erheblichen Einfluss auf wichtige Entscheidungen wie Fusionen.
Diese Dominanz führt zu Kritik wegen Wettbewerbsbeschränkungen aus akademischen Kreisen.So argumentierte Professor José Azar (IESE Business School, Universidad de Navarra), dass die gemeinsamen Beteiligungen dem Wettbewerb schadeten und sich negativ auf Verbraucher und Sparer auswirkten.
Er stellte 2014 fest, dass Flugtickets um 3-7 % teurer waren, "wegen gemeinsamer Eigentümerschaft".
Einer Elhauge, Präsident von Legal Economics und Professor in Harvard, erklärte gegenüber ETF Stream im letzten Jahr, dass Anleger von horizontalen Aktienbeteiligungen betroffen seien. Diese könnten zwar Gewinne steigern, aber auch Kartellrisiken schaffen.
Die neuen Entwicklungen in den USA stellen eine weitere Hürde für Unternehmen dar, die bei Fusionen eine behördliche Genehmigung benötigen.
Die Untersuchung bedeutet, dass Ermittler nun den Einfluss institutioneller Investoren auf Unternehmen prüfen, an denen sie Mehrheitsbeteiligungen halten.
